Der Europäische Gewerkschaftsbund beklagte am Montag, dass in sieben Ländern die heutigen Löhne geringer sind als noch vor acht Jahren. In 18 Staaten inklusive Österreich habe es nominelle Anstiege gegeben, aber nur in drei Ländern - Deutschland, Polen und Bulgarien - habe es tatsächlich reale Lohnsteigerungen gegeben.

Die sieben Staaten mit sinkenden Löhnen in der Periode von 2009 bis 2016 sind Griechenland mit den höchsten Einbußen für die Beschäftigten von 3,1 Prozent. Dann folgen Kroatien (-1,0 Prozent), Ungarn (-0,9 Prozent), Portugal (-0,7 Prozent), Zypern (-0,6 Prozent), Großbritannien (-0,4 Prozent) und Italien (-0,3 Prozent).

Jene 18 EU-Mitglieder mit zumindest nominellen Steigerungen - mit einem Vergleich der Zeiträume 2001-2008 zu 2009-2016 - sind neben Österreich noch Belgien, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Irland, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Rumänien, Schweden, Slowakei, Slowenien, Spanien und Tschechien.

In nur drei Staaten gab es tatsächlich reale Lohnerhöhungen, wenn man die Inflationsrate mit einrechnet. Dies sind Deutschland, Polen und Bulgarien. Die Generalsekretärin des Europäischen Gewerkschaftsbundes, Esther Lynch, sprach von "sehr schlechten Neuigkeiten, nicht nur für die Arbeitnehmer und ihre Familien, sondern auch für die Unternehmen. Wenn die Beschäftigten weniger Geld ausgeben können, leiden auch die Arbeitgeber." Es sei Zeit für einen wirklichen Aufschwung. "Die Arbeitnehmer in ganz Europa brauchen Lohnerhöhungen".