Eine der „sichersten Motorrad- und Autorennstrecken der Welt“ soll er sein, der Pannonia-Ring im Westen Ungarns. Und außerdem zu verkaufen, wie eine Anzeige auf dem Online-Portal Willhaben verspricht. Um satte 7,5 Milliarden Forint oder 25 Millionen Euro. Hinter dem außergewöhnlichen Offert türmen sich indes viele Fragen. Zu finden ist eine heikle Geschichte mit viel Bezug zu Österreich, von der anscheinend viele Menschen viel wissen. Aber mit der kaum jemand namentlich in Verbindung gebracht werden will.

„Höchst eigenartig, aber mit Sicherheit unüblich“ nennt jedenfalls der Wiener Anwalt Klaus Ainedter das Verkaufsangebot. Ein Punkt ließ Ainedter, der sich auch die komplizierten Eigentumsverhältnisse am Ring näher ansehen will, nun aktiv werden: Lange Zeit war im Angebot auch ein „Motorradsalon“ inkludiert, der von einem Österreicher betrieben wird. Für den Verkauf des Salons aber würde jede Rechtsgrundlage fehlen. Anscheinend, so die Vermutung des Anwalts, soll eine Situation ausgenutzt werden, in der die Betreibergesellschaft des Salons aufgrund einer „rechtsstaatlich bedenklichen zivilrechtlichen Auseinandersetzung in Ungarn“ (Ainedter) derzeit fremdverwaltet werde.

Massiver Druck und ein Bankgeheimnis

Zuvor sei über längere Zeit, so erzählt es ein Insider, massiver Druck auf den Salonbetreiber ausgeübt worden. Von dubiosen Stromrechnungen ist ebenso die Rede wie von dringlichen Aufforderungen, den Salon zum Dumping-Preis zu verkaufen.

Noch ein Österreich-Bezug: Laut Anwalt Ainedter legt ein Grundbuchauszug nahe, dass die Liegenschaft an die Bank Burgenland verpfändet sei. Und zwar „mit einem nicht unbeträchtlichen Betrag von 20,25 Millionen Euro“. Stimmt so nicht, erklärt ein weiterer mit der Sache eng Vertrauter. Die über Jahre im Grundbuch eingetragenen Werte seien anders zu interpretieren und hätten zudem nichts mit der Finanzierung zu tun. Vergebene Kredite würden sich auf einen Bruchteil der Summe belaufen. Außerdem wolle die Bank das Grundstück gar nicht verkaufen, sie soll auch nichts mit der Anzeige zu tun haben. Von der Bank Burgenland selbst heißt es, dass man die Sache mit Verweis auf das Bankgeheimins „nicht kommentieren“ könne.