Panama hat die Ermittlungen zu dem durch die "Panama Papers" aufgedeckten Finanzskandal ausgesetzt. Das Verfahren sei wegen einer Verfassungsbeschwerde auf Eis gelegt worden, sagte Generalstaatsanwältin Kenia Porcell am Dienstag (Ortszeit). Das Oberste Gericht müsse nun entscheiden, ob die Ermittlungen fortgesetzt werden können.
Die im Mittelpunkt der Affäre stehende Kanzlei Mossack Fonseca hatte argumentiert, dass die Enthüllungen auf gestohlenen Informationen beruhten und somit illegal gewesen seien.
Der Finanzskandal war im vergangenen April öffentlich geworden. Ein weltweites Netzwerk von Journalisten hatte einen umfangreichen Datensatz über Briefkastenfirmen ausgewertet, die über die Panama-Stadt ansässige Kanzlei Mossack Fonseca liefen.
Persönlichkeiten unter Druck
Durch die Enthüllungen gerieten weltweit Politiker, Geschäftsleute und Prominente unter Druck. In Island brachten die Informationen den Ministerpräsidenten zu Fall, auch der damalige britische Regierungschef David Cameron kam wegen einer Beteiligung an der Briefkastenfirma seines Vaters unter Druck. Auch zahlreiche deutsche Banken tauchen in den "Panama Papers" auf. Die Veröffentlichung rief die Steuerbehörden in zahlreichen Ländern auf den Plan.