Die Inflation hat sich in Deutschland zurückgemeldet. Waren und Dienstleistungen kosteten im Dezember im Schnitt 1,7 Prozent mehr als vor einem Jahr, gab das Statistische Bundesamt am Mittwoch bekannt und bestätigte damit eine frühere Schätzung. Das ist die höchste Teuerungsrate seit rund dreieinhalb Jahren. Im November lag sie mit 0,8 Prozent nicht einmal halb so hoch.

Im Gesamtjahr 2016 blieb der Preisdruck allerdings gedämpft: Im Schnitt stiegen die Verbraucherpreise um 0,5 Prozent, nach 0,3 Prozent 2015.

Grund für den Sprung im Dezember ist teurere Energie. Sie kostete durchschnittlich 2,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. "In den ersten elf Monaten 2016 hatte es ausschließlich Preisrückgänge gegenüber dem Vorjahresmonat gegeben", erklärten die Statistiker dazu. Das Ölkartell OPEC und andere Förderländer hatten sich auf Produktionskürzungen geeinigt, um den Preis für den Rohstoff hochzutreiben.

Für die Europäische Zentralbank (EZB) ist der Anstieg der Inflationsrate eine gute Nachricht. Sie strebt im Währungsraum stabile Preise an und sieht dies nur bei einer Teuerung von knapp zwei Prozent gewährleistet. Die deutsche Bundesregierung und die Wirtschaftsweisen erwarten für dieses Jahr eine durchschnittliche Inflationsrate von 1,6 Prozent in Deutschland. Es wäre der höchste Wert seit 2012.