Es sind entscheidende Tage für die größte italienische Bank, die Bank-Austria-Mutter UniCredit. Bis 1. Februar soll mit der Gewerkschaft eine Einigung zum gigantischen Sparpaket gefunden werden, das u.a. den Abbau von rund 14.000 Jobs bis 2019 vorsieht. Die schwierigen Verhandlungen haben bereits begonnen.
Kurz vor Beginn der Hauptversammlung der UniCredit-Aktionäre, die heute einer Kapitalerhöhung im Wert von 13 Milliarden Euro grünes Licht geben soll, hat der Vorstandschef der Mailänder Bank Austria-Mutter, Jean-Pierre Mustier, versichert, dass die Kapitalaufstockung vor dem 10. März beginnen wird.
Mit der Kapitalerhöhung und der Umsetzung des Entwicklungsplans werde UniCredit "das Blatt wenden", meinte der Banker. "Es besteht starkes Interesse institutioneller Investoren aus Europa und den USA für die Kapitalerhöhung. Mit dem Entwicklungsplan können wir das Problem der notleidenden Kredite lösen. Der Entwicklungsplan ist glaubwürdig und die Investoren haben es begriffen. Wir tun, das was wir versprechen. Das haben die Märkte verstanden, wie die positive Entwicklung der UniCredit-Aktie nach der Vorstellung des Plans Mitte Dezember bezeugt", so Mustier im Interview mit der Turiner Tageszeitung "La Stampa" am Donnerstag.
Auslagerung fauler Kredite
In den letzten Wochen habe er 200 Investoren getroffen, sagte der Franzose. Das Interesse für Italien sei groß. "Der Regierungsplan im Wert von 20 Milliarden Euro zur Stabilisierung des Bankensektors macht den italienischen Finanzsektor vor Augen der Investoren besonders interessant", meinte Mustier.
Die Bank Cariverona, stärkster italienischer Aktionär der Bank Austria-Mutter, hat inzwischen seine Beteiligung an UniCredit reduziert. Der Cariverona-Anteil wurde von 2,7 auf 2,2 Prozent reduziert. Cariverona prüft noch, ob sie die milliardenschwere Kapitalaufstockung der Bank unterstützen wird.
Zum neuen Geschäftsplan gehört neben der umfangreichen Kapitalerhöhung auch die Auslagerung fauler Kredite und ein neuerlicher Sparkurs samt Stellenstreichungen.