Die EZB kann durchatmen, ihre Geldflut erreicht allmählich die Unternehmen in der Währungsgemeinschaft. Geldhäuser im Euroraum vergaben im November 2,2 Prozent mehr Darlehen an Firmen als ein Jahr zuvor, wie die Notenbank am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Im Oktober war der Zuwachs noch einen Tick niedriger ausgefallen.
Privathaushalte erhielten von den Instituten im November 1,9 Prozent mehr Kredite als vor Jahresfrist.
Die Währungshüter halten ihre Leitzinsen bereits seit längerem auf dem Rekordtief von null Prozent. Anfang Dezember verlängerten sie zudem ihr billionenschweres Staatsanleihen-Kaufprogramm um neun Monate bis Ende 2017. Mit dem Programm wollen sie die Kreditvergabe und damit die Konjunktur ankurbeln.
Die für die Eurozone wichtige Geldmenge M3 nahm im November um 4,8 Prozent zu. Experten hatten mit einem Zuwachs um 4,4 Prozent gerechnet. Zur Geldmenge M3 zählen unter anderem Bargeld, Einlagen auf Girokonten, kurzfristige Geldmarktpapiere, sowie Schuldverschreibungen mit bis zu zwei Jahren Laufzeit. Eine stark wachsende Geldmenge signalisiert eine potenzielle Inflationsgefahr. Doch die Jahresteuerung in der Eurozone war mit zuletzt 0,6 Prozent weit niedriger als von der EZB gewünscht. Sie strebt eine Inflationsrate von knapp zwei Prozent an, die als ideal für die Wirtschaftsentwicklung gilt.