Im Kampf gegen die Steuerhinterziehung wird zum Jahreswechsel in der Schweiz das Bankgeheimnis für ausländische Kunden abgeschafft. Vom 1. Jänner an ist den Behörden das Sammeln von Kontodaten erlaubt. Ein Informationsaustausch mit ausländischen Steuerbehörden soll ab 2018 erfolgen.
Die Schweiz als ein gern genutztes Land für Schwarzgeld hat sich vor einem Jahr zum automatischen Informationsaustausch bekannt. Ihm haben sich rund 100 Staaten angeschlossen, darunter auch Österreich, wo das Bankgeheimnis jahrelang als unantastbar galt.
Das Bunkern von Schwarzgeld war für manche Schweizer Banken jahrzehntelang ein einträgliches Geschäft. Vielen Kunden war Diskretion wichtiger als eine Rendite. Der zunehmende internationale Druck ließ die Branche umschwenken. Tausende von Kontoinhabern zeigten sich selbst an, um einer Strafverfolgung zu entgehen.
Laut dem Finanzminister von Nordrhein-Westfalen, Norbert Walter-Borjans, gingen allein bei der Finanzverwaltung NRW seit 2010 mehr als 23.000 Selbstanzeigen mit Bezug zu Konten in der Schweiz ein. Das Land habe damit rund 1,2 Milliarden Euro eingenommen, bundesweit seien es sogar rund sechs Milliarden Euro gewesen, sagte der Minister jüngst der dpa.