Griechenlands Finanzminister habe per Brief bestätigt, dass er sich an frühere Vereinbarungen halten wolle. Wie die Deutsche Presse-Agentur am Sonntag aus Kreisen des Finanzministeriums erfuhr, habe Finanzminister Euklid Tsakalotos versprochen, es werde nur in diesem Jahr eine einmalige Sonderpensionszahlung zu Weihnachten geben. Zudem werde Griechenland alle Sparmaßnahmen einhalten, damit das Land dieses Jahr einen Primärüberschuss von 0,5 Prozent erreicht.

Diese Überschüsse ohne Schuldendienst sollen wie mit den Gläubigern vereinbart 2017 und 2018 auf jeweils 1,75 und 3,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes steigen. Sollten diese Ziele nicht erreicht werden, will Athen zusätzliche Sparmaßnahmen treffen.

Unmut bei anderen Euro-Ländern

Pläne der griechischen Regierung, Pensionisten ein Weihnachtsgeld von insgesamt 617 Millionen Euro auszuzahlen, hatten zuletzt für Unmut bei den anderen Euro-Staaten gesorgt. Zudem beschloss das griechische Parlament vor wenigen Tagen, den verringerten Mehrwertsteuersatz für bestimmte Inseln bis Ende 2017 zu verlängern. Nach Absprachen mit den Gläubigern sollte die Regelung eigentlich zum 1. Jänner wegfallen.

Mit dem Brief aus Athen scheint der Ärger nun beigelegt. Den Bedenken der Gläubiger sowohl zu Inhalt als auch Verfahren der griechischen Vorhaben sei nun Rechnung getragen, insbesondere, was die Pensionen angehe, hieß es aus Kreisen der Eurogruppe. Die Gläubiger des Landes werden von der EU-Kommission, der Europäischen Zentralbank (EZB), dem Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) vertreten.

Das hoch verschuldete Griechenland ist seit 2010 auf internationale Kredite angewiesen. 2015 hatte die Regierung in Athen in finanzieller Notlage im Gegenzug für das bisher letzte dritte Hilfspaket von bis zu 86 Milliarden Euro umfangreiche Reformen bis 2018 zugesagt.