November - Mehrl Lohn und Maut-Wirbel

4. Der neue Metaller-KV steht: Die 180.000 Beschäftigten der Metallindustrie erhalten ab sofort im Schnitt 1,68 Prozent mehr Lohn und Gehalt, wobei niedrige Einkommen um 2,0 Prozent und höhere um 1,2 Prozent angehoben werden. Zudem werden als Novum künftig die Karenzzeiten in vollem Ausmaß auf dienstzeitabhängige Ansprüche angerechnet.

4. Die geplante deutsche Pkw-Maut soll nach der deutschen Bundestagswahl 2017 starten, wird bekannt. Mit der EU-Kommission arbeitet Berlin an einem neuen Modell, das etwa durch besonders günstige Kurzzeit-Tarife für Ausländer EU-konform sein soll. Spezielle Berater sollen Deutschland vor EuGH-Klagen anderer Länder, etwa Österreich, schützen - entsprechende Expertise sichert EU-Kommissar Oettinger dem deutschen Verkehrsminister Dobrindt zu. Österreichs Verkehrsminister Jörg Leichtfried kündigt weiter Widerstand gegen das Projekt an und sieht darin eine EU-widrige einseitige Bevorzugung deutscher Autofahrer.

8. Der Öl- und Gaskonzern OMV verkauft seine britische Tochter OMV UK Ltd. für bis zu 1 Mrd. Dollar (930 Mio. Euro) an die schottische Siccar Point Energy Ltd.

9. Die Einigung auf den neuen Handels-KV bringt den rund 500.000 Handelsangestellten ab 1. Jänner im Schnitt um 1,33 Prozent mehr Gehalt. Die niedrigsten Einkommen werden um 1,45 Prozent angehoben, für die höchsten Einkommen gibt es um 1,30 Prozent mehr.

9. Die Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten löst auch in Österreich eine intensive Debatte über die künftige US-Wirtschaftspolitik aus. "Das ist kein guter Tag für die Weltwirtschaft", so OeNB-Chef Nowotny, Wirtschaftsminister Mitterlehner sieht für TTIP keine Chance mehr. Andere Experten verweisen aber auch auf erste versöhnliche Töne Trumps und seine Wetterwendigkeit, es müssten nicht alle Ansagen "so heiß gegessen wie gekocht" werden. Die Börsen brechen nach der Wahl weltweit kaum ein und erholen sich binnen Stunden wieder.

11. Aufregung um versteckte Bankomatgebühren bei der BAWAG. Konsumentenschutzminister Stöger kündigt eine Klage gegen die Bank an, weil sie Kunden mit alten Billigkonten auf teurere umstellt und jene, die nicht umsteigen wollen, zwangskündigen will. Stöger ist für ein gesetzliches Verbot von Bankomatgebühren, das Finanzministerium sagt dazu Nein.

18. VW kündigt, auch als Folge des Abgasskandals, den Abbau von weltweit 30.000 der über 620.000 Stellen an, davon sollen von den mehr als 280.000 in Deutschland 23.000 wegfallen. Mit diesem "Zukunftspakt" mache Volkswagen "einen großen Schritt nach vorn", hieß es. Bis 2020 soll das operative Ergebnis um 3,7 Mrd. Euro im Jahr verbessert werden. Wenige Tage danach präzisiert das Unternehmen, mit dem Programm 2025+ Weltmarktführer für Elektromobilität werden zu wollen. Auch in den USA will man wieder Fuß fassen.

30.Johann Strobl wird zum neuen Konzernchef der Raiffeisen Bank International (RBI) nach deren Fusion mit der Raiffeisen Zentralbank (RZB) designiert.

30. Die OPEC einigt sich auf die erste Öl-Förderkürzung seit acht Jahren. Damit stehen höhere Spritpreise ins Haus.

Dezember - Kleine Lichtblicke, große Deals

1. Erstmals seit fünf Jahren werden für Österreich rückläufige Arbeitslosenzahlen gemeldet. Im November ist die Zahl der Menschen ohne Arbeit im Jahresvergleich um 0,2 Prozent gesunken.

1. Nach jahrelangem Ringen einigen sich Deutschland und die EU über die geplante Pkw-Maut. Österreich sieht ausländische Autofahrer in Deutschland weiter diskriminiert.

6. Die Westbahn, privater Konkurrent der ÖBB, zieht sich aus dem Busgeschäft zurück; Westbus wird ganz an Blaguss verkauft.

7. Bei Raiffeisen ist der Verkauf der großen polnischen Tochter Polbank gescheitert. Nun muss die RBI die Polen-Tochter bis Mitte 2017 an die Börse bringen.

13. Die italienische Großbank UniCredit versucht den Befreiungsschlag: Eine Kapitalerhöhung soll 13 Mrd. Euro in die Kassen spülen, der Sparkurs wird verschärft. Dem fallen nochmals 6.500 Jobs zum Opfer, darunter tausend weitere in Österreich.

14. Der OMV-Konzern ist mit der russischen Gazprom zum Asset-Tausch von Öl-und Gasfeldern der OMV in der Nordsee gegen eine Beteiligung an der Gasförderung in Sibirien handelseins. Die Russen bekommen 38,5 Prozent an der OMV Norge AS, die OMV knapp ein Viertel an den Blöcken IV und V am sibirischen Gasfeld Urengoy. Der Deal wird mit 1. Jänner wirksam.