Die Auftragsbestände summierten sich demnach auf 36,7 Mrd. Euro. Solche Summen habe es zuletzt 1995 gegeben. In den ersten drei Quartalen erzielten die Unternehmen der Branche demnach ein Umsatzplus von knapp acht Prozent. Dabei hängte der boomende Wohnungsbau mit einem Zuwachs von 15,4 Prozent den Wirtschaftsbau (plus vier Prozent) und den öffentlichen Bau (plus acht Prozent) deutlich ab.

Für den Wohnungsbau rechnet die Bauwirtschaft mit bis zu acht Prozent Umsatzplus im kommenden Jahr. "Der Markt zeigt überall nach oben, aber bei den Planungsvorbereitungen hakt es immer noch", sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der Bauindustrie, Heiko Stiepelmann, der "FAZ". "Auf kommunaler Ebene sehen wir immer noch Probleme bei den Baugenehmigungen."

Für das laufende Jahr rechnet die Bauindustrie mit bis zu 290.000 neuen Wohnungen, nächstes Jahr könnten es 320.000 werden. Die Branche und auch Bundesbauministerin Barbara Hendricks (SPD) gehen aber von einem Neubaubedarf von 350.000 bis 400.000 Wohnungen im Jahr aus. Ein Risikofaktor sind aus Stiepelmanns Sicht Investoren, die Bauvorhaben verzögern, weil sie auf weiter steigende Preise spekulieren.