Nachdem die AUA-Mutter bereits ankündigte, 38 Flugzeuge von Air Berlin mieten zu wollen, dürfte auch der Rest mit den Langstreckenflugzeugen bald von Deutschlands größter Fluggesellschaft übernommen werden, berichtete das "Handelsblatt" am Montag.

Der Plan sei eng mit der deutschen Bundesregierung abgestimmt. "Angesichts der Situation von Air Berlin ist man sich einig, dass es jetzt darum gehen muss, Lufthansa zu stärken", zitiert die Zeitung eine Person aus dem Umfeld des Verkehrsministeriums. Offen sei jedoch noch die Frage, wer für die Schulden von Air Berlin in Höhe von über einer Milliarde Euro geradestehen werde. Die Lufthansa betrachte dies nicht als ihr Problem. Die Fluggesellschaft wollte sich nicht zu dem Bericht äußern.

Air Berlin bestätigte am Sonntag, dass Chef Stefan Pichler sich entschlossen habe, das Unternehmen zu verlassen. Sein Nachfolger Thomas Winkelmann kommt vom Konkurrenten Lufthansa, wo er mehr als neun Jahre die Billigtochter Germanwings leitete. Pichler muss auf Druck von Großaktionär Etihad gehen. Die Personalie sei zwischen Lufthansa-Chef Carsten Spohr und Etihad-Chef James Hogan ausgehandelt worden, berichtete die Zeitung weiter. Die Fluggesellschaft vom Golf hält Air Berlin mit Finanzspritzen am Leben.