Die Gesellschaft, die von Österreich aus in weiteren 25 Ländern im automobilen Groß- und Einzelhandel mit allen Marken des Volkswagen-Konzerns tätig ist, erzielt nach vorläufigen Zahlen eine Absatzsteigerung auf eine Million Fahrzeuge. Das ist ein Plus von 7,8 Prozent gegenüber 2015.
Neue Fahrzeuge werden 719.000 (+7,2 Prozent) ausgeliefert. Der Absatz von Gebrauchten kommt auf 281.000 (+9,4 Prozent), sagte der Sprecher der Geschäftsführung, Alain Favey, am Dienstag vor Journalisten in Wien.
Erholung in Zentral- und Osteuropa
Gestützt wird das Rekordergebnis vor allem durch eine wirtschaftliche Erholung in Zentral und Osteuropa (CEE) In allen Ländern Ost- und Südosteuropas wächst der gesamte Pkw-Markt 2016. Tätig ist die Gesellschaft außerhalb Europas auch in China, zwei Ländern Südamerikas und seit heuer auch in Malaysia. In der ASEAN-Region will man kommendes Jahr nach Singapur und Brunei expandieren.
Im Großhandel liefert die PHS heuer insgesamt 323.300 Fahrzeuge aus, ein Plus von 11,3 Prozent gegenüber 2015. "Wir haben das Großhandelsvolumen in allen unseren Märkten gesteigert", so Favey. In Österreich alleine wurden 120.000 Fahrzeuge im Großhandel abgesetzt. Der Marktanteil blieb sowohl hierzulande als auch in den anderen Märkten stabil. Insgesamt stieg er in den Regionen, in denen die PHS tätig ist in den ersten elf Monaten heuer von 17,7 auf 18 Prozent.
Stabiler Marktanteil
Hochgerechnet fürs Gesamtjahr in Österreich bleibt der Marktanteil stabil bei 34,4 Prozent, während der Gesamtmarkt um 5,3 Prozent auf 325.000 Neuzulassungen wächst. Im CEE-Raum sinkt der Marktanteil - bei einem starkem Marktwachstum in den 14 PHS-Ländern von plus 15,9 Prozent auf knapp 778.000 abgesetzte Fahrzeuge insgesamt - minimal von 19 auf 18,8 Prozent. Zum sechsten Mal in Folge steigert die PHS ihren Absatz damit in dieser Region auf rund 183.000 Neuwagen (+14 Prozent). Wichtigstes Einzelland in CEE ist für die PHS Tschechien. Das Nachbarland ist nach Österreich das absatzstärkste Einzelland. Hier wird ein plus um rund 9 Prozent auf mehr als 50.000 Neuwagen prognostiziert.
In Österreich steigt auch der Allradmarkt, hob Favey unter vielen Punkten bei der Jahrespressekonferenz hervor. Fast jedes vierte verkaufte Auto (23,7 Prozent) hat einen Vierradantrieb.
Lob für E-Mobilitätspaket
Lob kam von Favey zum E-Mobilitätspaket der Bundesregierung, das er ausdrücklich begrüßt. "Es passiert viel in Österreich", so der VW-Mann. Man habe auch Gespräche mit der Regierung geführt. Bei Treffen mit Ministern habe man "eng zusammengearbeitet, damit alle Aspekte berücksichtigt werden". So gebe es jetzt nicht nur eine Kauf-Förderung, sondern auch einen Impuls bei der Ladeinfrastruktur, die "extrem wichtig" sei. Wenn nämlich ab 2020 ein Schub bei den E-Automobilen komme, dann brauche es diese Infrastruktur. Der E-Automarkt boome derzeit schon, wenn auch noch auf geringem Stückniveau. Durch das Paket der Regierung komme es wohl zu noch mehr Dynamik, so Favey.
Für das kommende Jahr rechnet die PHS in Österreich mit einer Marktstabilität, und im CEE-Raum mit einer weiteren Markterholung. Die Konzernmarktanteile sollen stabil bleiben.
Umsatzzahlen gibt es nach Abschluss des Geschäftsjahres 2016 im Frühjahr des kommenden Jahres. Gewinnzahlen gibt es von der PHS prinzipiell nicht.
Bisher 87.100 Diesel-Autos umgerüstet
In Österreich brauchen 388.000 VW-Dieselautos wegen des Abgasschwindels des Volkswagen-Konzerns eine Umrüstung. Bisher wurden laut Porsche Holding Salzburg bisher 87.100 Fahrzeuge umgerüstet. Freigegeben für die Umrüstung sind derzeit rund 175.000 VW-Dieselmodelle.
Der Abwicklungsgrad jener Modelle, die im ersten Halbjahr heuer für die technische Umrüstung behördlich freigegeben wurden, liegt bei 84 Prozent. 100 Prozent seien gar nicht möglich, da manche Kunden den Aufrufen einfach nicht folgen würden. Das sei bei jeder Rückrufaktion der Fall, wurde heute betont.
Ein Ende der Rückrufe und damit Umrüstungen wird erst für Herbst 2017 erwartet. Noch heuer dürften die nächsten Fahrzeuge vom deutschen Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) zur Rückholung freigegeben werden. Bis Ende Jänner kommenden Jahres sollte es für alle betroffenen Fahrzeuge so weit sein. Danach werden die Autohalter informiert.
"Vertrauen bleibt"
Die Umrüstung dauert der PHS zufolge nur eine halbe bis Dreiviertelstunde je nach betroffenem Dieselmotor. Zuletzt hätten Kunden übliche Werkstättenaufenthalte - etwa beim Reifenwechsel - für die Umrüstung genutzt. Der Konzern bietet auch ein kostenloses Hol- und Bringservice, falls es vom Kunden gewünscht wird. Rund ein Viertel der Betroffenen würde dies beanspruchen. "Die Kunden sehen, es gibt durch die Umrüstung überhaupt keine nennenswerten Effekte", meinte der Sprecher der PHS-Geschäftsführung Alain Favey am Dienstag vor Journalisten in Wien. "Das Vertrauen bleibt."