"Mehr als die Hälfte der Befragten sagt, das hat zur Folge, dass ich Investitionen aufschiebe", betonte der Politik- und Kommunikationswissenschaftler Peter Filzmaier heute, Dienstag, bei der Präsentation der Umfrage im Rahmen der Wirtschaftspolitischen Gespräche in der WKÖ. Und als Begründung dafür komme nicht an erster Stelle, die (mangelnde) Leistbarkeit, sondern die Bürokratie und die Steuerbelastungen, vor allem die Lohnnebenkosten. "Die staatliche Bürokratie schreckt ab", so Filzmaier.
Dabei hält das Gros der Befragten Investitionen im Grunde für sinnvoll, um den Wirtschaftsstandort zu stärken und Arbeitsplätze zu sichern. Doch die Rahmenbedingungen in Österreich bremsen unternehmerische Investitionen. "Je größer das Unternehmen ist, desto eher schaffe ich mir eine Struktur, die mit der staatlichen Bürokratie umgehen kann", beobachtete der Sozialwissenschaftler.
"Dann haben wir ein Problem"
"Wenn nur noch die Problemländer in der Europa eine schärfere Regulierung haben als Österreich und Deutschland, dann haben wir ein Problem", gab Filzmaier zu bedenken.
Bei der Einschätzung der Wirtschaftslage in Österreich "haben wir einen 'So lala'-Befund, eine Fifty-fifty-Situation" zwischen gut/schlecht und eher gut/eher schlecht, fasste der Kommunikationsberater die Antworten aus der Umfrage zusammen. "Da ist noch Luft nach oben - das ist ein Warnsignal für die Wirtschaftspolitik der Regierung", resümierte Filzmaier. Die größere Gruppe sagt, es wird gleich bleiben, aber über ein Drittel befürchtet eine Verschlechterung.