Im Mai seien die Grundlagen dafür gelegt worden, nun habe der Europäische Stabilitätsmechanismus (ESM) Details vorgelegt, die von den Ministern bewilligt wurden, sagte Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem am Montagabend in Brüssel.

Dies sei unabhängig von der laufenden Überprüfung des griechischen Spar- und Reformprogramms, erklärte er weiter. Demnach gibt es vor allem bei der Arbeitsmarktreform noch Differenzen zwischen den internationalen Geldgebern und Athen. Diese sollen in absehbarer Zukunft überwunden werden.

32 Jahre Zeit für Rückzahlung

ESM-Chef Klaus Regling zufolge sollen nun durch eine Reihe technischer Maßnahmen die Kosten des griechischen Schuldendienstes reduziert werden. Zum Beispiel sollen Rückzahlungszeiträume für Kredite aus dem zweiten Hilfsprogramm von 28 auf rund 32 Jahre gestreckt werden. Zudem soll Griechenland von den derzeit extrem günstigen Zinsen profitieren. Um das zu erreichen, kann der ESM sogenannte Zins-Swaps - also Wetten auf Zinsänderungen - nutzen.

Alle Maßnahmen zusammen könnten nach ESM-Berechnungen den Schuldenstand im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt bis 2060 um etwa 20 Prozentpunkte verringern. Solch langfristige Berechnungen sind allerdings mit Unsicherheiten behaftet. Zuletzt betrug der griechische Schuldenberg rund 315 Milliarden Euro - etwa 180 Prozent der Wirtschaftsleistung.

Griechenland ist seit 2010 von internationalen Krediten abhängig. Für das dritte Hilfsprogramm in Höhe von bis zu 86 Milliarden Euro hatten sich die Regierung in Athen und die Geldgeber auf ein umfangreiches Reformprogramm bis 2018 verständigt.