Die Transaktion werde einen positiven Effekt auf das Finanzergebnis der Berliner haben. Allerdings stehe die Genehmigung der Wettbewerbsbehörden noch aus.
Die im Emirat Abu Dhabi sitzende Etihad hält 29 Prozent an Air Berlin und hat diese bisher bei Geldnot stets wieder aufgepäppelt. Der Preis von 300 Mio. für knapp die Hälfte der Niki-Anteile erscheint Experten zufolge hoch, da Air Berlin selbst an der Börse insgesamt nur 68 Millionen Euro wert ist. Vor einigen Jahren etwa verkauften die Berliner ihr Vielfliegerprogramm Topbonus an Etihad, auch das zu einem sehr hohen Preis.
Gerade rechtzeitig
Der Geldregen kommt gerade rechtzeitig, da Air Berlin zum Beginn der verkehrsschwachen Wintersaison sämtliche Finanzreserven aufgezehrt hat. Das Eigenkapital ist negativ, der Schuldenberg summiert sich auf eine Milliarde Euro. Und die Verluste türmen sich weiter auf, allein für die ersten neun Monaten kam unter dem Strich ein Minus von 317 Millionen Euro zusammen. In der Flugbranche gilt, dass die hohen Erträge aus der Sommer-Hochsaison die Verluste im mauen Winter ausgleichen müssen.
Mit dem Teilausstieg bei Niki treibt Air Berlin die im Herbst angekündigte Neuausrichtung auf das Langstreckengeschäft voran. "Mit der Transaktion vereinfachen wir unser Geschäftsmodell, machen uns unabhängiger von saisonalen Flugzielen und verbessern unsere finanzielle Situation", sagte Airline-Chef Stefan Pichler. Dazu übertrage Air Berlin einen Teil ihrer Mittelmeerflüge an Niki. Als Teil des Deals nimmt auch die neue Ferienfluglinie von Etihad und Tuifly aus Hannover Gestalt an. Etihad werde sein Aktienpaket an Niki in diese Airline einbringen und ein Viertel der Anteile erhalten. Der neue Verbund soll insgesamt gut 60 Flugzeuge stark werden, 20 von der Air-Berlin-Tochter Niki und 40 von Tuifly. Der Erstflug soll im April abheben.