Der südamerikanische Wirtschaftsblock Mercosur hat die Mitgliedschaft von Venezuela wegen Verstößen gegen politische und wirtschaftliche Standards ausgesetzt. Venezuelas Mitgliedsrechte seien suspendiert, weil das Land vereinbarte Handelsnormen und demokratische Regeln verletze, verlautete am Donnerstag (Ortszeit) aus brasilianischen Regierungskreisen.
Die Mercosur-Gründerländer Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay hätten Venezuela über die Entscheidung unterrichtet.
Bereits im September hatten die vier Staaten beschlossen, Venezuela die rotierende Präsidentschaft zu verweigern. Der Regierung von Präsident Nicolas Maduro hatten sie dabei mit einer Suspendierung der Mitgliedschaft gedroht und Venezuela aufgefordert, sich bis zum 1. Dezember den "rechtlichen Verpflichtungen" des Blocks zu unterwerfen.
Venezuela war 2012 als fünftes Vollmitglied in den Mercosur aufgenommen worden, hatte danach aber nur einen Teil der Normen in den Bereichen Handel, Regierungsführung und Menschenrechte anerkannt. Etliche amerikanische Staaten setzen auf eine Amtsenthebung Maduros, der in der Tradition seines Amtsvorgängers Hugo Chavez eine linksgerichtete Politik verfolgt.
Maduro kämpft infolge des gesunkenen Ölpreises mit einer schweren Wirtschaftskrise, die begleitet wird von einer massiven Inflation, Versorgungsengpässen und einem starken Anstieg der Kriminalität. Die Opposition versucht mit Massenprotesten und einer Kampagne für eine Volksabstimmung, Maduro aus dem Amt zu jagen.