Die italienische Krisenbank Monte dei Paschi di Siena hat die Details eines geplanten Schuldentauschs bekanntgegeben. Insgesamt sollen Gläubiger Forderungen in Höhe von 5,3 Milliarden Euro in eine Beteiligung an der Bank tauschen, wie das Geldhaus aus der Toskana in der Nacht auf Dienstag mitteilte.

Je mehr Gläubiger das Angebot annehmen, desto weniger Geld muss sich Monte dei Paschi über eine geplante Kapitalerhöhung besorgen. Das Geldhaus hoffe, durch den Schuldentausch mehr als eine Milliarde Euro einzunehmen, sagte ein Insider.

Schlecht abgeschnitten

Der Schuldentausch ist ein zentraler Pfeiler zur Stärkung der Kapitaldecke um fünf Milliarden Euro, die die Bankenaufseher fordern. Beim europäischen Banken-Stresstest 2014 und in diesem Sommer schnitt Monte dei Paschi jeweils am schlechtesten ab. Neben dem Schuldentausch plant das Geldhaus eine Kapitalerhöhung. Zudem sollen faule Krediten in Höhe von 28 Milliarden Euro verkauft werden.

Die Teilnahme an dem Schuldentausch ist freiwillig. Jedoch hatte die Bank gewarnt, wenn nicht genügend Gläubiger das Angebot annehmen, sei die Kapitalerhöhung nicht möglich. Dann könnten die Eigentümer und Gläubiger im Rahmen der sogenannten europäischen Bail-in-Regeln für Verluste und Kosten zur Stabilisierung der Bank aufkommen müssen und beispielsweise zum Umtausch nachrangiger Anleihen gezwungen werden.

Die Schuldentausch-Offerte betrifft 4,3 Milliarden Euro an nachrangigen Anleihen sowie ein Hybridinstrument namens Fresh 2008 im Volumen von einer Milliarde Euro. Für die meisten Papiere bietet Monte dei Paschi 85 bis 100 Prozent des Nominalwerts. Der Schuldentausch soll nach einem Aktionärstreffen am 24. November beginnen.