Am Dienstag sollte sich der Verwaltungsrat des Arbeitsmarktservice (AMS) in Wien treffen und über das weitere Vorgehen beraten.
Abgesagt. Kärntens AMS-Chef Peter Wedenig blieb in Klagenfurt, wo er sich mit den steigenden Anfragen in Bezug auf Kurzarbeit auseinandersetzen muss. „Die Anfragen reichen vom Klein- bis zum Großbetrieb, vom Handel bis zur Produktion. Und natürlich fragen Reisebüros an“, sagt Wedenig. „Noch ist es nicht so weit. Aber ich gehe davon aus, dass viele Anfragen in Antragstellungen münden werden. Und das wird sich rasch beschleunigen.“

Sorge um die Lieferkette

Die Kärntner Industrie blickt wegen des Coronavirus mit Argusaugen in Richtung Lieferkette. Insbesondere der Kärntner Holzindustrie bricht nicht nur der italienische Markt, sondern auch Übersee-Märkte weg: „In den nächsten Wochen werden in den Häfen zunehmend zu wenig Schiffe für Transporte in Richtung Übersee zur Verfügung stehen“, befürchtet Herbert Jöbstl, Vorsitzender der österreichischen Sägeindustrie, der das Stora-Enso-Werk im Lavanttal managt.

Umsatz: null

Das nun völlig abgeriegelte Italien ist mit Ausfuhren von zuletzt 410 Millionen Euro Kärntens zweitwichtigster Exportmarkt nach Deutschland. Italien ist daher ein Hauptthema bei den Anfragen der vor zwei Wochen freigeschalteten Corona-Hotline der Kärntner Wirtschaftskammer (Tel.: 05 90 90 4-808). „Es besteht große Verunsicherung, ob der Waren- bzw. Güterverkehr nach und aus Italien weiter möglich ist: Ja, das ist er“, sagt Außenwirtschaftschef Meinrad Höfferer, der mit Kärntner Betrieben eigentlich auf der Münchner Handwerksmesse sein sollte. Abgesagt.
Die aktuellen Einschränkungen für Veranstaltungen in Österreich treffen auch viele Dienstleister in Kärnten. Bei einer Veranstaltung sind bis zu sieben von ihnen gebucht: vom Techniker bis zum Caterer. Sie fallen jetzt um ihren Umsatz um.
Die Kärntner Wirtschaftskammer gibt daher gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Österreich ein Forderungspaket an die Regierung ab. Gefordert werden unter anderem Haftungsübernahmen, eine Art „Kurzarbeit light“ und Erleichterungen bei den Lohnnebenkosten.