Am Freitag musste der deutsche Wursthersteller Wilke Insolvenz anmelden, kurz nachdem zwei Menschen durch keimbelastete Wurst des Unternehmens gestorben waren.

Nun wurde ein zweiter Fall von Listerien in Produkten einer niederländischen Firma bekannt. Betroffen ist laut "Spiegel" der Wurstwarenbetrieb Offerman. Das Unternehmen hat nun nach eigener Darstellung die gesamte Produktion einer betroffenen Fabrik aus dem Handel genommen. Es gehe um alle seit September verschnittenen und verpackten Wurstwaren aus dem Betrieb in Aalsmeer.

Die Produktion wurde bereits am Donnerstag stillgelegt, nachdem die Keime entdeckt worden waren.

Die Gesundheitsbehörden hatten zuvor festgestellt, dass in den vergangenen zwei Jahren drei Menschen durch Listerien in Wurstwaren dieser Firma gestorben waren. Eine Frau hatte eine Fehlgeburt erlitten. Daraufhin waren die Kontrollen verschärft worden.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums werden nun insgesamt 300.000 Kilogramm Fleisch zurückgerufen. "Dies ist ein ernster Vorfall, bei dem nun hart durchgegriffen wird", sagt Gesundheitsminister Bruno Bruins. Zunächst hatte die Firma am Donnerstag nur einen Teil der Produkte zurückgerufen. Nun geht es um alle rund 250 Produkte.

Bisher gibt es keinerlei Hinweise auf einen Zusammenhang zu dem Listerien-Fall in Deutschland. Dabei wird der Tod von zwei älteren Menschen in Südhessen mit den Keimen in Verbindung gebracht.

Laut Erkenntnissen des Robert Koch-Instituts bestünde ein ursächlicher Zusammenhang zwischen den deutschen Todesfällen und dem Verzehr von Wurstprodukten. Zudem könnten 37 weitere Krankheitsfälle auf Wurstwaren der Firma Wilke zurückgehen. Auch die Staatsanwaltschaft Kassel ermittelt in dem Fall. Für Wilke-Produkte läuft derzeit ein weltweiter Rückruf.