Gravierende Änderung für das Kärntner Standortmarketing: Die Kärnten Werbung scheidet aus der künftigen operativen Umsetzung aus. Stattdessen zieht die „Strategische Landesentwicklung“ mit ihrem Leiter Markus Bliem die laufende Betreuung der Aufgaben an sich. Das von der Kärnten Werbung dafür bereits aufgenommene Personal soll in das Amt der Kärntner Landesregierung wechseln. Der Änderung liegt eine politische Entscheidung zugrunde, die die Lenkungsgruppe mit den SPÖ- und ÖVP-Regierungsmitgliedern LH Peter Kaiser, LHStv. Gaby Schaunig sowie den Landesräten Martin Gruber, Sebastian Schuschnig und Daniel Fellner in der letzten Sitzung gefasst hat.

Kaiser: "Ehestmöglich tätig werden"

„Als Landeshauptmann ist es mir wichtig, dass das operative Standortmarketing für unser Bundesland ehestmöglich aktiv tätig und nach außen hin bis weit über die Grenzen unseres Bundeslandes hinweg sichtbar werden kann“, macht Kaiser Druck. „Interne Koordinierungen sollten jetzt abgeschlossen sein. Trotz Corona sind wir innerhalb des Rahmenzeitplanes. Jetzt gilt es, unsere Stärken und das Potenzial, das Kärnten als Lebens-, Arbeits- und Wirtschaftsstandort bietet, deutlich sichtbar zu machen“, so Kaiser, der natürlich auf die geringen Infektionszahlen, das Gesundheitssystem erwähnt sowie „gelebte Solidarität“.

Weitere Arbeiten im Amt

Christian Kresse will seitens der Kärnten Werbung nichts sagen. Markus Bliem sieht indes nur die von Anbeginn vorgesehene Leitfunktion in der dem LH direkt unterstellten Strategischen Landesentwicklung vollzogen. Ein Aktionsplan ist aber überfällig. Dazu Bliem: „Aktuell wird die Landingpage www.carinthia.com in Englisch, Italienisch und Slowenisch übersetzt und an den letzten Details gefeilt. Ein wesentlicher Aspekt ist das Anfragemanagement, da alle Anfragen professionell und rasch abgearbeitet werden müssen. Die dafür notwendigen Arbeiten wurden von der als Agentur beauftragten Kärnten Werbung weitgehend finalisiert. Nachdem die Kärnten Werbung die vereinbarten Agenturleistungen – Begleitung des Dachmarkenprozesses, Erstellung eines Film- und Fotoarchives, die Vorbereitungen für eine Standortbroschüre, Landingpage – erbracht hat, werden die weiteren Arbeiten zum Standortmarketing, wie vorgesehen, von der Strategischen Landesentwicklung übernommen.“

"Synergie mit LPD"

Bliem glaubt, dass die Behörde effizienter sei: „Durch diesen Schritt können potenzielle Synergieeffekte im Amt der Kärntner Landesregierung besser genutzt und die Leistungserbringung langfristig kostengünstiger umgesetzt werden. Zudem ist eine direkte Verbindung von aktuellen Projekten der Strategischen Standortentwicklung und den Standortkommunikationsmaßnahmen sichergestellt. Es wird eine enge Kooperation mit dem Landespressedienst geben.“

"Kampagnen ab Sommer 2020"

Nach einer Arbeitsgruppensitzung am 19. Juni werde man im Juli 2020 den Online-Auftritt des Standortmarketings starten. „Dann sollen in den Folgewochen weitere Kommunikationsmaßnahmen und Kampagnen gesetzt werden. Im Sommer 2020 wird das Standortmarketing somit am Markt aktiv sein und die Vorzüge und Chancen Kärntens international kommunizieren“, so Bliem.

Sozialpartner verwundert

Die Sozialpartner, die heute zur Regierungssitzung eingeladen sind, sind über einen Aktionsplan nicht informiert. „Das Standortmarketing soll endlich ins Tun kommen“, sagt Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl. IV-Präsident Timo Springer ist verwundert: „Das Standortmarketing sollte operativ eigentlich die Kärnten Werbung mit ihrer Markenerfahrung machen.“