Die Corona-Krise traf auch Tausende Lehrlinge der Abschlussjahrgänge empfindlich. Weil von 16. März bis 3. Mai keine Lehrabschlussprüfungen stattfanden, rücken die Betroffenen erst später in die höheren Lohnstufen. 7300 Prüfungen wurden aufgeschoben. Viele Betroffene steigen dank KV trotzdem auf oder absolvieren den zweiten Bildungsweg. Doch 3700 Lehrlinge, primär in den dreieinhalbjährigen Lehrberufen, straft der Corona-Prüfungsstopp mit Lohneinbußen. „Wir brauchen rund 2,5 Millionen Euro, um die Lohndifferenz für dieser Lehrlinge auszugleichen. Das finanzieren wir im Wirtschaftsministerium“, löst nun Ministerin Margarete Schramböck ihre Zusage vom April für einen Sondertopf ein.

„Es wird taggenau abgerechnet, versichert Schramböck. Und zwar 25,30 Euro beziehungsweise 6,36 Euro pro Tag für die Differenz von Lehrlingsbruttolohn zum Fachkräftelohn mit Lehrabschlussprüfung je nach Einkommensstufe. Beantragt wird bei der Prüfung oder der Lehrlingsstelle der Wirtschaftskammer. Deren Mitarbeiter seien für die einfache Abwicklung angewiesen, bei den Lehrabschlussprüfungen die Lehrlinge proaktiv anzusprechen, so Schramböck.

Modell für Lehrstellenförderung

Dem starken Rückgang der offenen Lehrstellen will die Ministerin mit Unterstützung für ausbildende Betriebe entgegentreten: „Die Lehrstelle im Betrieb ist durch nichts ersetzbar. Wir arbeiten an einem Modell für Lehrstellenförderung.“ Besonders der Tourismus bereite große Sorgen und brauche das dringend.