Der antistatische Lack am Beton ist in manchen Bereichen noch nicht ganz trocken, dennoch ist das neue – um 28 Millionen Euro errichtete – Logistikzentrum der Gebrüder Weiss in Kalsdorf bereits voll in Betrieb. Der alte Standort in Graz war für das gestiegene Transportvolumen einfach zu klein geworden.
Nicht nur die Frachtkapazität wurde massiv erhöht, die neuen Lagerhallen sind auch technisch am neuesten Stand. „Sobald eine Ware in die Halle kommt, wissen wir jederzeit, wo sie ist“, erklärt Gerhard Haas, Standortleiter der Gebrüder Weiss. Dafür sorgt ein modernes Kamerasystem, das die Wege der unterschiedlichen Waren verfolgt. Auch die Beladung der Lkw könne so deutlich effizienter erledigt werden.
Weniger Papier
Kameras kommen auch bei den Hubstaplern für die neuen Hochregale zum Einsatz. „Am alten Standort war die Halle niedriger. Der Staplerfahrer konnte noch mit dem freien Auge sehen, ob er richtig vor dem Regal steht. Das ist nun nicht mehr möglich“, erklärt Haas. Das Videobild zeige nun aber, ob die Gabeln in der richtigen Position sind.
Doch nicht nur in der Halle hat sich viel geändert, auch die Büros sind deutlich großzügiger angelegt. „Wir wollen den Mitarbeitern mehr Platz bieten.“ Auch die Regalreihen mit den zahllosen Ordnern sind verschwunden. „Wir wollen auch den Papierverbrauch senken“, erklärt Haas.
Am alten Standort hatte jeder Mitarbeiter einen Drucker. „Alle Dokumente wurden ausgedruckt.“ Nun gibt es ein zentrales System, das einige Schritte entfernt ist. Eine Umstellung, die nicht ganz ohne Diskussion vor sich ging. „Wir machen bereits so viel digital, dass es oft nicht mehr nötig ist, alles auf Papier zu archivieren.“
Perfekte Raumtemperatur
In Graz-Gösting ist Mitte März auch das neue Logistikzentrum des Arzneiwarengroßhändlers „Phoenix“ in Betrieb gegangen. Von dort aus werden nun täglich mehr als 1000 Wannen mit Waren kommissioniert – bis zu viermal pro Tag werden damit Apotheken in der Steiermark, im Burgenland und in Kärnten beliefert. Insbesondere das Krisenjahr habe gezeigt, „welch große Bedeutung dem vollsortierten pharmazeutischen Großhandel in der flächendeckenden Versorgung mit Arzneimitteln zukommt“, betont Hubert Neurauter, Phoenix-Geschäftsführer für die Bereiche Betrieb, Logistik und Finanzen. Entsprechend wichtig seien auch hier die „inneren Werte“ des Logistikzentrums, in dem etwa auch auf Hightech-Fördertechniken gesetzt wird.
Eine wichtige Rolle spielt auch die energieeffiziente Bauweise, dank der Dämmeigenschaften der Sandwich-Paneele könne eine konstante und optimale Raumtemperatur für die Lagerung von Arzneimitteln in den Hallen sichergestellt werden. „Mit diesem modernen Standort in Graz setzen wir einen nächsten wichtigen Meilenstein in der Arzneimittelversorgung für die Zukunft“, sagt Gerhard Waberer, General Manager von Phoenix Österreich.