Welche Folgen hätte ein Hypo-Konkurs für Kärnten und Österreich gehabt?

HANS JOACHIM BODENHÖFER: Die Folgen wären dramatisch gewesen. Neben den negativen Effekten eines Konkurses wären die 19 Milliarden an Haftungen für das Land schlagend geworden. Der gesamte Finanzplatz Österreich wäre beschädigt worden. Die unglücklichen Scharmützel im Vorfeld haben ohnehin schon für Unruhe in Europa gesorgt.

War die Verstaatlichung der Hypo die richtige Option?

BODENHÖFER: Noch besser wäre es gewesen, die Bayern hätten die Hypo zu hundert Prozent übernommen. Mit der Streichung des Syndikatsvertrages und der Reduzierung der Geschäftsfelder wären sie in der Lage gewesen, die Hypo zu verkaufen und die Verluste hätten sich in Grenzen gehalten. Aber diese Option war politisch denkunmöglich. Man hatte es mit einem renitenten bayrischen Landtag zu tun, der das nie zugelassen hätte. Wenn die Verstaatlichung auch teuer kommt, sie war ohne Alternative. Das sollte die Landespolitik mit Demut schätzen.

Sind Landeshaftungen in Höhe des Achtfachen des Landesbudgets nicht sehr fahrlässig eingegangen worden?

BODENHÖFER: Weil der Hypo das Eigenkapital für ihren Expansionsdrang gefehlt hat, waren Haftungen die Alternative. Damit konnten grenzenlos Kredite aufgenommen werden. Dass sie jemals schlagend werden würden, war jenseits aller Vorstellungen. Das sieht man jetzt in einem anderen Licht.