Wenn sich die bayerische CSU zu ihrer traditionellen Klausur am Dreikönigstag in Wildbad Kreuth trifft, dann ist das seit jeher eine deftige Sache. Doch in diesem Jahr klingt der starke Ton, den man gerne gen Berlin schickt, geschwächt. Mit einem internen Fingerhakeln entkräften sich die Christsozialen derzeit selbst.

Parteichef Horst Seehofer erteilte der Forderung nach einem zweiten Vizekanzler (Karl-Theodor zu Guttenberg neben FDP-Außenminister Guido Westerwelle) eine Absage. Dies sei eine "Gespensterdiskussion". Ex-Parteichef Theo Waigel rüffelte den neuen Chef der CSU-Bundestagsgruppe Hans-Peter Friedrich, weil der die CDU-Kanzlerin Angela Merkel wegen ihrer Führung angegriffen hatte. So etwas gehöre sich nicht unter Schwesterparteien.

Die Kritik an den Koalitionspartnern kommt nicht überraschend: Die CSU liegt bei historisch schwachen 35 Prozent in Umfragen und mit dem Hypo-Skandal ist das größte Problem ist ein hausgemachtes. Acht von zehn Verwaltungsratsmitgliedern waren CSU-Politiker. Um das eigene Desaster etwas abzumildern, hatte Bayerns Finanzminister Georg Fahrenschon laut über eine mögliche Rückabwicklung nachgedacht. Doch wurde er postwendend vom eigenen Ministerium eingefangen. Ein derartiger Schritt sei juristisch unmöglich.