Wir haben bereits darüber berichtet: Ein slowenischer Anwalt fordert für private Firmen in Kroatien von österreichischen und deutschen Urlaubern zum Teil horrende Summen für angebliche Parkvergehen. Bisher waren davon Gemeinden an der oberen Adria und behauptete Delikte in den letzten drei Jahren betroffen. Doch nun, so scheint es, werden sowohl Region als auch der Zeitraum ausgeweitet. Bei unserem Leser Herbert L. trudelte unlängst eine Forderung von besagtem Anwalt über 140 Euro ein. Diese sollte der Mann dafür berappen, dass er angeblich im Juli 2011 in der Stadt Vodice in Dalmatien, ohne dass er eine „vorgeschriebene Parkscheingebühr entrichtet“ habe, widerrechtlich sein Fahrzeug geparkt hätte, wie der Anwalt in seinem Schreiben behauptet.
Konsequenzen angedroht
„Während der letzten Monate wurden unsere Rechtsberater mit mehreren Hundert solcher Schreiben konfrontiert. Nahezu alle behaupten, vor Ort keine Verständigung erhalten zu haben“, bestätigt Verena Pronebner vom ÖAMTC. Leider sei aber noch nicht rechtssicher geklärt, wann die Forderungen verjähren. „Einerseits könnte das erst nach fünf, andererseits schon nach drei Jahren sein, wenn die Gerichte von einer Forderung aus einem Miet- oder Pachtverhältnis ausgehen. Dies ist aber in Kroatien noch nicht höchstrichterlich geklärt“, berichtet die Juristin Pronebner.
PETER FILZWIESER