Der Trend zu New Work, aber auch zu mehr Teilzeitarbeit, stand im Fokus des jüngsten Wirtschaftstalks der Kleinen Zeitung. Teilzeitarbeit dürfe man nicht verteufeln, erklärte Peter Wedenig, Geschäftsführer des Arbeitsmarktservice. Seine These: Es werden künftig weniger Personen nötig sein, um die hohe Produktivität zu sichern. Daher sei es auch unklar, wie sich die Prognose, dass Kärnten 2040 bis zu 50.000 Arbeitskräfte fehlen werden, tatsächlich auswirken werde.

"Abhilfe durch Koralmbahn"

Stefan Greimel, Chef des Spezialchemikalien-Herstellers Tribotecc in Arnoldstein, warnt davor, bei manuellen Tätigkeiten in der Industrie sowie bei Dienstleistungen die Bedeutung von künstlicher Intelligenz und Digitalisierung zu überschätzen. BKS-Vorstandsvorsitzende Herta Stockbauer plädiert dafür, ein positives Bild der Arbeit zu zeichnen. „Für viele ist Arbeit ein erfüllender Teil des Lebens, das soziale Umfeld verlagert sich ins Unternehmen.“ Begrenztes Arbeitskräfteangebot führe dazu, dass die Zeit für ganz große Betriebsansiedelungen vorbei sei, so der Chef der Babeg, Markus Hornböck. Kelag-Manager Werner Pietsch kennt die Herausforderungen: Bestimmte Kompetenzen lassen sich heute kaum mehr finden, mit dem Start der Koralmbahn hofft er auf Abhilfe.

"Keine Kompromisse beim Personal"

Seine Devise bei der Personalsuche verriet Günter Grabner, der Chef von PV Invest: „Suche immer, gehe beim Personal keine Kompromisse ein und nehme auch dann geeignete Personen auf, wenn du niemanden suchst.“ Barbara Wiesler-Hofer, Leiterin des KSV 1870, weiß, dass Frauen mit Kindern oft „schief angesehen“ werden, wenn sie früh in Vollzeit zurückkehren. „Man muss auch in Kärnten nach internationalen Spielregeln spielen“, meinte David Pitschmann (Lakeside Park). „Trotz aller Hürden gelingt es, gute Mitarbeiter zu finden“, schloss Thomas Haslauer, Bank-Austria-Regionaldirektor.