Bereits in der Pandemie ist in Österreich die Nachfrage nach Kachelöfen gestiegen, weil viele mehr Zeit in den eigenen vier Wänden verbracht haben und auch ins Eigenheim investieren wollten. Die Gas-Krise hat den Trend weiter befeuert und für ein Plus von 50 Prozent gesorgt. "Aktuell ist die Nachfrage weiterhin höher als zuvor", betont Thomas Schiffert, Geschäftsführer des Österreichischen Kachelofenverbandes. Verantwortlich für das gestiegene Interesse seien die Energiepreise.

Scheitholz sei laut Erhebungen von Statistik Austria im September 2023 fast 45 Prozent günstiger als Heizöl und etwa 59 Prozent günstiger als Erdgas gewesen. Schiffert erwartet weitere Preissenkungen beim Holz. Denn die Einschlagmengen habe man aufgrund der gestiegenen Kachelofen-Nachfrage erhöht und das Holz werden nun nach zweijähriger Trocknungszeit bald am Markt sein. Für den Kachelofen spreche auch, dass er eines von wenigen Heizsystemen ist, das unabhängig vom Strom ist und auch eine Absicherung für den Fall eines Blackouts sei.

Trend zur Heiz-Kombination

Derzeit gibt es in Österreich rund 450.000 Kachelöfen, das entspricht 13 Prozent der Haushalte. Wobei es im städtischen Bereich weniger gibt als am Stadtrand und in ländlichen Regionen. Der jährliche Zuwachs beläuft sich auf rund 10.000 Stück, eine maximale Stückzahl von 15.000 wären möglich. Im Schnitt werden 15.000 bis 18.000 Euro für einen neuen Kachelofen ausgegeben. "Kachelöfen werden immer häufiger in Kombination mit anderen Heizsystemen auf Basis erneuerbarer Energie verwendet, vor allem mit Wärmepumpen. Der zweite Trend besteht darin, dass Kachelöfen neuerdings mit Einrichtungen zum Kochen wie Herdplatte oder Backfach gebaut werden", berichtet Schiffert.

Kritisch sieht der Kachelofenverband-Geschäftsführer, dass seit 2012 nicht mehr jede Wohneinheit einen Rauchfang haben muss. Er erneuerte seine Forderung, dass diese gesetzliche Vorgabe überdacht und geändert wird, denn das Argument der höheren Baukosten sei nicht ganz stichhaltig.