Sie fordern seit Monaten die Abschaffung der verschärften Kreditvergaberegeln, der sogenannten KIM-Verordnung. Die Finanzmarktaufsicht, FMA, hat jüngst nicht nur betont, keinen Anlass dafür zu sehen, sondern auch angekündigt, die Kreditvergaben genau unter die Lupe zu nehmen und zu prüfen, wie die Banken ihre Kunden beraten haben. Wie ist das in der Branche angekommen?
MARTIN SCHALLER: Ich halte das für eine völlig falsche Analyse der Situation und eine populistische Stellungnahme. Der Vorwurf, wir hätten nicht gut beraten, geht völlig ins Leere. Wir als Raiffeisen Landesbank haben 70 Prozent Fixzinskredite bei unseren Privatkundinnen und -kunden. Nur eines ist auch klar: Die Letzt- und Eigenverantwortung liegt dann schon beim Kunden. Ich halte es für falsch, dem Kunden die Letztentscheidung wegzunehmen. Dann dürfte man irgendwann auch kein Auto mit mehr als 100 PS mehr verkaufen – wenn das jemand ausreizt und einen Unfall hat, dann ist ja auch nicht der Autoverkäufer schuld.