Nachdem das US-Kunststoffunternehmen Tupperware im vergangenen Jahr noch mit Liquiditätsproblemen für Schlagzeilen gesorgt hat, ist es jetzt der zuletzt im dreistelligen Bereich gestiegene Aktienkurs. Dass die Aktie innerhalb einer Woche um 347 Prozent zulegte, liege aber offensichtlich nicht an einer "starken Geschäftsentwicklung", heißt es im Wirtschaftsportal "Wallstreet Online".

Tupperware hat im Vorjahr noch einen Verlust von 35 Millionen US-Dollar (32 Millionen Euro) verbucht und sich erst im Mai zusammen mit der Investmentbank Moelis & Co. auf die Suche nach "strategischen Alternativen" gemacht. Hinter der jüngsten Aktienperformance wird als Grund vermutet: dass Tupperware zur Meme-Aktie geworden sei. Solche volatilen Papiere zeichnen sich durch drastische Kurssteigerungen aus, die meist durch soziale Netzwerke ausgelöst werden. Die Fundamentaldaten der Unternehmen spielen bei den Kurssprüngen kaum eine Rolle.

"Vorbild" Gamestop

"Meme-Aktien sind Papiere, die über soziale Netzwerke, insbesondere die Plattform Reddit, einen Hype erfahren", beschreibt "Wallstreet Online" das Phänomen, bei dem – in Kurzform beschrieben – eine große Zahl von Kleinanlegern als Shortseller den Aktienkurs in die Höhe treiben. Als Beispiele dafür nennt das Online-Portal Quartz die Kinokette AMC, das bankrotte Haushaltswarengeschäft Bed, Bath & Beyond und auch das prominenteste Beispiel, den US-Videospielehändler Gamestop.