Der weltweit zweitgrößte Brauereikonzern Heineken senkt seine Gewinnprognose für 2023 wegen der schrumpfenden Nachfrage nach seinen Getränken. Der Betriebsgewinn vor Einmaleffekten werde in diesem Jahr zwischen null und einem mittleren einstelligen Prozentsatz wachsen, teilte der niederländische Konzern, zu dem u. a. in Österreich die Brau-Union-Marken Gösser, Puntigamer, Villacher, Zipfer und Co. gehören, am Montag mit.

Schrumpfendes Geschäft in Asien

Zuvor hatte Heineken ein Wachstum von einem mittleren bis hohen einstelligen Prozent in Aussicht gestellt. In der ersten Jahreshälfte sank der Bierabsatz um 5,6 Prozent auf 120,1 Millionen Hektoliter, wobei insbesondere die Nachfrage in Asien wegen der wirtschaftlichen Abkühlung um 13,2 Prozent zurückging. Das schrumpfende Geschäft in Vietnam, einem der größten Märkte des Konzerns, machte dem Bierbrauer besonders zu schaffen. Der Betriebsgewinn sank um 8,8 Prozent auf 1,94 Milliarden Euro – Analysten hatten in einer von Heineken erstellten Umfrage lediglich ein Minus von 4,8 Prozent erwartet.

Bierabsatz sank um 5,6 Prozent

Beim Umsatz zahlten sich die Preiserhöhungen hingegen aus. Dieser kletterte im ersten Halbjahr um 6,3 Prozent auf 17,4 Milliarden Euro. Der Betriebsgewinn sank um 8,8 Prozent auf 1,94 Milliarden Euro – Analysten hatten in einer von Heineken erstellten Umfrage lediglich ein Minus von 4,8 Prozent erwartet. Vorstandschef Dolf van den Brink rechnet aber im zweiten Halbjahr mit einer Kehrtwende beim operativen Gewinn, auch das Absatzminus soll sich auf einen niedrigen einstelligen Prozentsatz verbessern.

Aktie kam deutlich unter Druck

Die Aktie kam deutlich unter Druck. Das Papier verlor am Vormittag 5 Prozent auf 92,02 Euro. Seit dem Jahreshoch bei über 106 Euro Anfang Mai hat der Kurs jetzt gut 13 Prozent eingebüßt. Seit Jahresbeginn steht noch ein Plus von knapp 5 Prozent zu Buche.

Unter dem Strich fiel der Gewinn um 8,6 Prozent auf 1,16 Milliarden Euro. Für den geplanten Verkauf der russischen Geschäfte hat Heineken im Juni weitere 113 Millionen Euro abgeschrieben. Das Unternehmen bleibe dabei, Russland verlassen zu wollen, der Zeitpunkt liege aber nicht in ihrer Hand, hieß es von den Niederländern.