Nach langer Durststrecke warf das Tagesgeschäft der britischen Billigairline Easyjet nun erstmals in einem Jahresviertel wieder Geld ab. Im dritten Geschäftsquartal bis Ende Juni lag der um Sondereffekte bereinigte Vorsteuergewinn bei 203 Millionen britischen Pfund (234 Mio. Euro), wie die Rivalin von Europas größter Billigfluggesellschaft Ryanair am Donnerstag in Luton nahe London mitteilte.

Der Konzern übertraf damit die Erwartungen von Branchenkennern deutlich, nachdem er ein Jahr zuvor noch einen Verlust von 114 Millionen Pfund ausgewiesen hatte. Easyjet begründete die Entwicklung mit einer anhaltend hohen Ticketnachfrage bei erhöhten Flugpreisen.

Der Vorstand rechnet im laufenden Quartal (Juli bis September) vor Steuern mit einem Rekordgewinn, wie die Airline am Donnerstag mitteilte. Gleichzeitig erklärte Konzernchef Johan Lundgren, sollten die Urlauber wegen der Hitze etwa in Südeuropa andere Ziele wählen, sei Easyjet in der Lage, seine Routen zu ändern. "Ich gehe also nicht davon aus, dass dies ein großes Problem für uns sein wird", so Lundgren. Bisher seien aber die Wunschziele der Urlauber trotz der aktuellen Hitzewelle unverändert.

Wachsende Herausforderungen

Allerdings stehe die Flugbranche in diesem Sommer vor wachsenden Herausforderungen, mahnte das Management. Es verwies unter anderem auf verstärkte Luftraumbeschränkungen, die Betriebsverzögerungen zur Folge haben könnten. Zudem streiken den Angaben zufolge Beschäftigte in der Branche deutlich häufiger als noch vor der Corona-Pandemie. Anfang des Monats hatte Easyjet daher bereits 1700 Flüge für diesen Sommer gestrichen.