"Selbstdisziplin ist eine Tugend der Selbstliebe, Disziplin führt in die Freiheit", meint Marc Gassert, dessen eigene "Disziplin" der Wissenstransfer zwischen westlicher und fernöstlicher Welt ist. Konfuzius zufolge gebe es, so Gassert, zwei Antriebskategorien, die uns Menschen bewegten: individuelle und universelle Faktoren. Zu letzteren zähle etwa die Biologie, allen voran die Stress- und Glückshormone.

Gassert appellierte an die rund 250 Besucher des 2. Primus-Wissensforum der Kleinen Zeitung in Zusammenarbeit mit Speakers Excellence, vertreten durch Vertriebsleiter Manuel Feldkötter: "Machen Sie doch Stress, die Menschen brauchen Stress, um aufzublühen. Wie soll man Resilienz entwickeln, wenn man Menschen in Watte packt?" Der Appell gelte aber nur fünf Mal im Jahr, ergänzte Gassert.

Fünf Mal am Tag Stress zu machen, wäre jedoch viel zu viel – "die Menschen haben dann zwar Antrieb, machen aber Fehler". Besser sei es, die "Glückshormon-Gruppe" zu adressieren, das erzeuge ein gutes Gefühl.

Christoph Holz
Christoph Holz © Dieter Kulmer

Ums Gefühl ging es auch beim Vortrag von Christoph Holz über "Zukunft in Zeiten von Künstlicher Intelligenz". Nichts werde in einer Welt der Künstlichen Intelligenz wertvoller sein als das Gefühl. Die mächtigste Programmiersprache sei die menschliche Sprache, sagte Holz. Das Unwahrscheinliche bleibe uns Menschen vorbehalten, man könne es nicht aus statistischen Zusammenhängen rekonstruieren (wie es die KI tut).

Silvia Agha-Schantl
Silvia Agha-Schantl © Dieter Kulmer

Wirkungsvoller Auftritt mit Wow-Effekt

Viel Zuspruch fand Silvia Agha-Schantl, die dem Publikum die Regeln wirkungsvollen Auftritts "mit Wow-Effekt" verriet – und warum es "Bullshit" sei, den Kunden als König zu bezeichnen (niemand wolle ein devotes Auftreten), und "Brust raus und Bauch rein" Nonsens ist (weil es selbstbewusstes Auftreten und die gesunde Atmung verhindert).

Blick in den Saal im Casineum Velden
Blick in den Saal im Casineum Velden © Dieter Kulmer

Armin Leinen ("Rock dein Handwerk") warnte davor, dass der Fachkräftemangel, wie wir ihn heute kennen, "erst ein lauwarmes Lüfterl" sei. Unternehmen müssten zur Toparbeitgebermarke werden, um bestehen zu können. Dafür müssten Firmenchefs am Unternehmen arbeiten und nicht im Unternehmen, meinte Leinen. Ebenfalls Speaker beim 2. Primus-Wissensforum war Otmar Kastner ("Win me 4.0 – Das Persönlichkeits-Entwicklungsprogramm für Sieger"), für Unterhaltung sorgte der Kärntner Kabarettist Markus Warum. Moderiert wurde der Event von Brigitte Rössl.

Geschäftsleiter Oliver Bergauer und CR-Stv. Uwe Sommersguter eröffneten das 2. Primus-Wissensforum der Kleinen Zeitung
Geschäftsleiter Oliver Bergauer und CR-Stv. Uwe Sommersguter eröffneten das 2. Primus-Wissensforum der Kleinen Zeitung © Dieter Kulmer