Es ist fast genau auf den Tag fünf Jahre her, Mitte Juni 2018, da kaufte der Tiroler Immobilien-Investor René Benko mit seiner Signa-Gruppe die heimische Möbelhandelskette Kika/Leiner. Es war ein Notverkauf, nachdem der damalige Eigentümer, die Steinhoff-Gruppe nach einem Bilanz-Skandal, in Schieflage geraten war.

Nun steht offenbar neuerlich ein Eigentümerwechsel bevor. Wie die "Kronen Zeitung" und der "Standard" berichten, wird Kika/Leiner wieder verkauft – und zwar sämtliche 16 Leiner- und 26 Kika-Standorte. Als Käufer soll die Supernova-Gruppe – mit Hauptsitz in Graz – von Frank Albert auf den Plan treten. Supernova soll auch die knapp 3000 Beschäftigten des Konzerns übernehmen. Laut "Krone" ist von einem Transaktionsvolumen von rund 500 Millionen Euro die Rede. Die Immobilien von Kika/Leiner, die an Signa gegangen waren, wurden damals mit 490 Millionen Euro bewertet.

Eine offizielle Bestätigung der Übernahme steht noch aus. Am späten Abend wurde der Kleinen Zeitung aber „ein sich anbahnender Deal“ bestätigt. Der Deal wurde auch der APA aus Unternehmenskreisen bestätigt. 

Bereits mehr als 145 Projekte realisiert

Supernova hat nach eigenen Angaben seit der Gründung 1994 – durch Frank Albert – mehr als 145 Projekte realisiert. 2017 wurde die Bekanntheit massiv gesteigert, als Albert und sein Team 60 ehemalige Baumax-Geschäfte in Österreich, der Slowakei, Tschechien und Slowenien übernommen, revitalisiert und zu einem Großteil an Obi weitervermietet haben. Unter der Marke "Supernova" werden in Slowenien, Kroatien und Rumänien Shopping-Center, Shopping Parks und Fachmarktzentren geführt. Der Wert des hauseigenen Portfolios (Asset Value) wird mit 1,85 Milliarden Euro angegeben.

Filialen in Deutschland verkauft

Heuer hat Benko bereits knapp die Hälfte der Filialen der deutschen Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof verkauft, die im Oktober 2022 trotz hoher deutscher Staatshilfen insolvent geworden war. Das Insolvenzverfahren wurde beendet, nachdem der Insolvenzplan vor wenigen Tagen rechtskräftig geworden war.

Auch die Hälfte des Berliner Luxuseinkaufszentrums KaDeWe hat Signa an einen thailändischen Handelskonzern verkauft - die Kartellbehörde muss dem Deal noch zustimmen.