Den Plan, das traditionelle Bankgeschäft via Bieterverfahren zu verkaufen und sich auf Onlinebanking zu fokussieren, präsentierte Anadi Bank-CEO Christian Kubitschek vor rund einem Jahr. Knapp 50.000 Kundenbeziehungen, unter anderem mit dem Land Kärnten und vielen Gemeinden, sowie alle Filialen sollen unter das Dach einer anderen Bank wandern. Ursprünglich sprach Kubitschek davon, dass der Käufer noch im bis Ende September 2022 feststehen werde.

Doch "Projekt Quadriga" verzögerte sich aber. Im Herbst wurde klar: Das Projekt musste verschoben werden. Bis Frühjahr 2023 soll der Verkaufsabschluss erfolgen, hieß es dann. Nun wird der Zeithorizont erneut etwas nach hinten verlegt. "Der Abschluss der Transaktion ist bis zum frühen Sommer 2023 geplant", teilt ein Sprecher auf Anfrage mit. Der Abschluss (das "Closing") soll im ersten Halbjahr 2024 folgen. Mehr wolle man zu dem laufenden Verfahren nicht sagen.

Christian Kubitschek
Christian Kubitschek © Anadi Bank

Laut Kubitschek verzeichne die Anadi Bank eine hervorragende Ertrags- und Gewinnlage, das erste Quartal sei "das beste aller Zeiten". Die Nettozinserträge hätten sich mehr als verdoppelt, Anadi sei in diesem Punkt führend unter der 2000 Banken im D-A-CH-Raum. Ausdruck dessen, dass vor allem variable Kredite vergeben wurden, während man bei den Kundeneinlagen "sehr fair" sei. Das Kreditvolumen im Digitalgeschäft betrage derzeit fast 100 Millionen Euro, nun wolle man neue "Wachstumsraketen zünden" und "dann schnell nördlich von den 100 Millionen Euro liegen." Die Bilanzsumme der gesamten Bank liegt bei 2,5 Milliarden Euro.