Die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) ist seit Oktober des Vorjahres einem möglichen Kartell bei Pellets auf der Spur. Die Ermittlungen betreffen mehrere Unternehmen in Wien, Kärnten und Tirol. Die BWB führte auch Hausdurchsuchungen durch. Laut Behörde besteht der Verdacht, dass Pelletshersteller und -händler die Preise abgesprochen, Kunden aufgeteilt sowie den Absatz gemeinsam eingeschränkt und kontrolliert hätten.

Diese Vorwürfe weist Christian Rakos, Geschäftsführer von proPellets Austria, als unbegründet zurück: "Seit Beginn der Ermittlungen bin ich davon überzeugt, dass die Wettbewerbsbehörde zu keinem belastenden Ergebnis kommen wird." Denn die Pelletspreise seien in Österreich extrem unterschiedlich. Darüber hinaus sei das Preisniveau selbst in der Hochpreisphase deutlich unter jenem in Deutschland, der Schweiz und Italien gewesen. Die Ermittlungen hätten zu einer Zeit begonnen, als in ganz Europa ein Pelletsengpass herrschte und die Preise daher ungewöhnlich hoch waren. "Das waren internationale Entwicklungen, in denen wir mitgehangen und mitgefangen waren", sagt Rakos, der weiterhin die Mitarbeit des Verbandes und der Unternehmen für eine rasche Aufklärung zusichert. Er fordert mehr Tempo und den raschen Abschluss, denn die Ermittlungen der BWB würden die gesamte Branche unter einen "Generalverdacht" stellen, Arbeitsplätze gefährden und die Klimaschutzbemühungen torpedieren.

Ende noch offen

Diesem Ansinnen erteilt jedoch BWB-Pressesprecherin Sarah Fürlinger eine klare Absage: "Genauigkeit geht vor Schnelligkeit." Derzeit sei noch nicht abschätzbar, wie lange die Ermittlungen der Wettbewerbshüter noch dauern werden. "Die Auswertung läuft noch", betont Fürlinger. Das sei nicht ungewöhnlich. Denn beim Schultaschenkartell hätten zum Beispiel die Ermittlungen 2019 begonnen und seien erst 2022 abgeschlossen worden.