Am Mittwoch ist am Landesgericht Graz die Sanierungsplantagsatzung im Insolvenzverfahren der GIPRO GmbH, mit Sitz in Peggau, über die Bühne gegangen. Das Unternehmen musste Ende Jänner ein Sanierungsverfahren beantragen. Die Gläubiger haben dem Sanierungsplan zugestimmt. „Dadurch können der Fortbestand und die Weiterführung des Betriebes sichergestellt werden“, berichtet Insolvenzverwalter Hans Georg Popp. Sanierungsgeschäftsführer Martin Allitsch verweist darauf, dass damit die bestehenden 110 Arbeitsplätze erhalten und das Unternehmen als wichtiger Arbeitgeber am Standort Peggau langfristig gesichert werden konnten. Das Verfahren sei durch zahlreiche Restrukturierungsmaßnahmen begleitet worden, „ohne aber dabei Mitarbeiter abzubauen“. Der positive Verlauf des Verfahrens und der rasche Abschluss seien "neben der Unterstützung durch Gläubiger und Kunden, insbesondere auch auf die Treue der Mitarbeiterinnen und MItarbeiter zurückzuführen", so Allitsch. Langfristig erwarte das Unternehmen "ein weiteres stabiles Wachstum".
Insgesamt wurden nach Angaben der Gläubigerschutzverbände KSV1870, AKV und Creditreform 191 Forderungen zur Anmeldung gebracht, von denen insgesamt ein Betrag 5,098 Millionen Euro anerkannt wurde.
Gesamtquote von 25 Prozent
Den Gläubigern sei ein Sanierungsplan angeboten worden, "welcher eine Gesamtquote von 25 Prozent, davon zehn Prozent binnen 14 Tagen nach Rechtskraft der Sanierungsplanbestätigung, sowie weitere drei Raten zu je fünf Prozent (nach sechs Monaten, zwölf Monaten und 18 Monaten, jeweils ab Annahme des Sanierungsplans) vorsieht. Der Sanierungsplan soll aus der Fortführung des Unternehmens bzw. der weiteren Unterstützung aus der Gesellschaftersphäre finanziert werden.
Gestiegene Materialkosten belasteten
Die 1996 gegründete Firma hatte in den Geschäftsjahren 2019/2020 noch einen Gewinn erzielt, mit 2022 traten jedoch nicht zu erwartende gesteigerte Materialkosten auf, welche aufgrund langfristiger Verträge mit den Abnehmern nicht an die Kunden weitergegeben werden konnten. Aufgrund der Unsicherheit in den Lieferketten 2022 war es auch zu unerwarteten Rückgängen bei Bestelleingängen gekommen - dies hatte unterm Strich für 2022 Verluste bedeutet.