Wische ich ein Foto nach rechts, heißt das "Ja". Wische ich nach links, entspricht das einem "Nein". Wischt das Gegenüber auch ein "Ja" steht der Kontaktaufnahme nichts mehr im Wege.

Dieses Prinzip machte die Dating-App Tinder salonfähig. 2012 wurde der Dienst gestartet, heute ist die App in 56 Sprachen und 190 Ländern verfügbar. Speziell während der Corona-Hochphase, als viele Bars und Clubs geschlossen hatten, wuchsen die Nutzerzahlen rasant. Auch, weil etwa Tinder neue Funktionen für virtuelle Dates einführte. Eine Folge: Im März 2020 verzeichnete Tinder drei Milliarden Swipes pro Tag – ein neuer Rekord. 2022 wurde die App weltweit rund 64 Millionen Mal heruntergeladen. 

Tinder richtet sich neu aus

Nach dem Höhenflug ging es aber auch wieder etwas nach unten. Aktuell etwa stagniert die Tinder-Nutzerzahl, während andere Dating-Apps wie Bumble und Hinge besonders stark zulegen. Nun versucht Tinder die Neuaufstellung. Funktionen wie "Relationship-Goals" sollen etwa frühzeitig klarmachen, mit welcher Absicht Nutzerinnen und Nutzer die App verwenden. Zudem tüftelt Tinder dem Vernehmen nach an einem Abo, das auf besonders wohlhabende User ausgerichtet ist. 

In einem Bericht von Fast Company wird auf diesbezügliche Pläne von Tinder-CPO Mark Van Ryswyk verwiesen. Dieser bestätigt, dass man gerade ein 500-Dollar-Abo namens "Tinder Vault" teste. Das Angebot soll umfassende Funktionen für eine sehr exklusive Zielgruppe anbieten. 

Tinder-Mutter Match, Platzhirsch im Online-Dating-Markt, konnte die Umsätze im letzten Jahr übrigens weiter erhöhen. Das hatte primär mit der vermehrten Nachfrage nach den kostenpflichtigen Premium-Abos zu tun. Auf 10,8 Millionen Bezahl-Abos wird verwiesen. Diese bieten dann etwa eine unbegrenzte Anzahl an Swipes und zeigen bereits im Vorhinein, wenn man jemandem gefällt.