Österreichs Außenhandelsdefizit hat sich im vergangenen Jahr vor allem durch die teuren Gasimporte von knapp 13 Milliarden Euro auf beinahe 20 Milliarden Euro massiv erhöht. "Binnen Jahresfrist hat der Importwert von Brennstoffen und Energie um 86,0 Prozent zugelegt", sagte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas am Freitag laut Aussendung. Für Gas sei fast doppelt so viel Geld ins Ausland überwiesen worden, während die Importmenge um 38,8 Prozent zurückgegangen sei.

Insgesamt ist Österreichs Außenhandelsvolumen 2022 kräftig gewachsen: Die Importe von Waren legten um 19,8 Prozent auf 213,72 Milliarden Euro zu, die Exporte um 17,2 Prozent auf 194,13 Milliarden Euro – das ergibt ein Handelsbilanzdefizit von 19,59 Milliarden Euro.

Aus EU-Ländern importierte Österreich Waren im Wert von 138,97 Milliarden Euro (+16,8 Prozent). Der Wert der in diese Länder exportierten Waren nahm um 18,1 Prozent auf 133,2 Prozent zu. Das Handelsbilanzdefizit mit der Europäischen Union belief sich auf 5,75 Milliarden Euro – nach 6,17 Milliarden Euro im Jahr 2021. Österreich wickelt etwa zwei Drittel seines Außenhandels mit den EU-Ländern ab. Die Importe aus Nicht-EU-Ländern sind um 25,6 Prozent auf 74,75 Milliarden Euro gestiegen, bei den Exporten gab es eine Zunahme um 15,3 Prozent auf 60,91 Milliarden Euro.

Maschinen und Fahrzeuge waren mit einem Einfuhranteil von 30,8 Prozent und einem Ausfuhranteil von 35,6 Prozent auch 2022 wieder die bedeutendste Produktgruppe im österreichischen Außenhandel.

Handelspartner Russland

Der Außenhandel mit der Ukraine spielt für Österreich eine unbedeutende Rolle. Russland hingegen gehört zu Österreichs wichtigsten Handelspartnern. Mit einem Importanteil von 3,9 Prozent (8,24 Milliarden Euro) nahm Russland im vergangenen Jahr nun Platz sechs ein – nach dem zehnten Platz im Jahr zuvor. 93,1 Prozent dieser Importe waren Brennstoffe und Energie. Der Wert der Exporte nach Russland ging um acht Prozent zurück.