10,7 Millionen Euro Gewinn nach Steuern, der höchste seit Bestehen der Bank, erzielte Anadi 2022. 2021 waren es nur 1,1 Millionen. Das EGT liegt bei 7,6 Millionen Euro, nach 2,3 im Jahr zuvor. Die Kapitalquote beträgt nun 16 Prozent. Die Bilanzsumme der Anadi Bank sank um 242 Millionen Euro auf 2,488 Milliarden – was vor allem auf eine geringere Veranlagung bei der Nationalbank zurückzuführen sei.

Die Ausleihungen an Kunden gingen ebenfalls zurück – von 2,01 auf 1,9 Milliarden Euro. Die Zahl der Kunden sank laut Geschäftsbericht von 58.000 auf 56.000.

Fortführung als reine Digitalbank

Weiter auf der Agenda der Anadi Bank steht der Verkauf des traditionellen Bankgeschäfts: Die zehn Filialen sowie fast 50.000 Kundenbeziehungen will Anadi-Eigentümer Sanjeev Kanoria wie berichtet verkaufen – ohne hinterlegtes Kapital und Bankkonzession. Vom "Projekt Quadriga" ist anlässlich der Bilanz zwar keine Rede – lediglich vom "Umbau des Geschäftsmodells" –, auf Nachfrage betont ein Anadi-Sprecher aber, der Plan bleibe aufrecht, auch der Zeithorizont mit dem Verkaufsabschluss im "Frühjahr 2023". Anadi soll danach als reine Digitalbank fortgeführt werden. Zum Stand der Verhandlungen gibt es keinerlei Auskunft.

"Digital extrem gut unterwegs"

Das Kreditvolumen im Digitalgeschäft konnte um 66 Prozent auf 72 Millionen Euro gesteigert werden. Laut CEO Christian Kubitschek sei die Bank "digital extrem gut unterwegs". Mit ihrem konservativen Kapital-, Liquiditäts- und Bilanzmanagement hebe sich Anadi von "Fintechs-only deutlich ab". Anadi wolle sich nun "mit ganzer Kraft und hoher Kapitalstärke auf das digitale Wachstum konzentrieren", erklärt Kubitschek. 40 Prozent der aktuell rund 250 Mitarbeiter seien bereits im bankinternen Digitalbereich tätig.