Das Textil-Traditionsunternehmen Backhausen mit Sitz im niederösterreichischen Hoheneich hat die Schließung angekündigt. Nach Angaben auf der Firmenhomepage wird der Betrieb bis zum 30. Juni eingestellt. Als Grund wurde der Tod von Inhaberin und Geschäftsführerin Louise Kiesling im vergangenen Dezember angeführt. "Zum jetzigen Zeitpunkt sind diese Fußstapfen zu groß, um von Nachfolgern besetzt zu werden", hieß es.

In der Mitteilung des Unternehmens hieß es, dass bestehende Aufträge "wie vereinbart" erfüllt werden könnten. Neue Aufträge könnten so weit angenommen werden, "als dass wir diese mit den bestehenden Ressourcen bis zum Schließungszeitpunkt in der von uns gewohnten Qualität erfüllen können". Auf der Website heißt es im Wortlaut: "Nach sorgfältiger Analyse sind wir zu dem traurigen Entschluss gekommen, dass Backhausen seinen gesamten Betrieb bis zum 30. Juni 2023 einstellen wird." Einem Onlinebericht der NÖN ("Niederösterreichische Nachrichten") zufolge werden aktuell 38 Mitarbeiter beschäftigt. Für sie soll demnach ein Sozialplan erstellt werden.

2014 von einer Investorengruppe erworben

Kiesling, Nichte des mittlerweile verstorbenen VW-Großaktionärs Ferdinand Piëch, hatte den Textilhersteller 2014 von einer Investorengruppe rund um Ex-SPÖ-Kanzler Alfred Gusenbauer und Hypo Niederösterreich erworben. Das ursprüngliche Familienunternehmen Backhausen – 1849 als "Joh. Backhausen & Söhne" gegründet – stattete Hotels, Schlösser, Theater- sowie Konzerthäuser aus und belieferte den Fachhandel. 2012 musste Insolvenz angemeldet werden. Einstiegspläne von Investoren scheiterten, der Sanierungsplan wurde abgelehnt und mündete letztlich in einem Konkurs.