"Amerika, lasst uns reden". Betont pathetisch beginnt der US-amerikanische Süßwarenhersteller Mars Wrigley dieser Tage ein Posting auf den Social-Media-Kanälen seiner Marke M&M's. Erklärt wird, die hauseigenen Markenbotschafter, die bunten und kultigen Spokescandies, vorerst in den Ruhestand zu schicken.

Der Grund für den eher kurios anmutenden Schritt? Die Reaktionen auf ein Re-Design im vorigen Jahr. Bei der Verwandlung verlor etwa die grüne Schokolinse ihre kniehohen Stiefel mit Absatz und bekam flache Sneakers. Auch bei der braunen Schwester wurden die Absätze bequemer und niedriger. Die Stilettos verschwanden. Mit "Purple" wurde zudem eine neue Figur eingeführt, die explizit für "Akzeptanz und Inklusion" stehen soll. In Summe wollte man eine "dynamischere und progressivere Welt" darstellen, erklärt M&M's. Mit einem Fokus auf Persönlichkeiten und nicht auf Geschlechter.

"Wir waren uns gar nicht sicher, ob das jemandem auffällt", heißt es. Tatsächlich aber wurde es in gewissen Kreisen zum großen Thema gemacht. In sozialen Netzwerken tat sich zeitweise gar ein "Shitstorm" auf. An der Spitze der Kritiker: Der konservative Fox-News-Moderator Tucker Carlson, der die neuen Figuren "weniger sexy" und "woke M&M's" nannte.

Dass "selbst die Schuhe von Süßigkeiten polarisieren können", irritierte wiederum den Süßwarenhersteller. Dieser betont, mit den Figuren Menschen zusammenbringen zu wollen und nicht, sie zu spalten. Das sei der Grund, warum man sich nun entschied, "eine unbegrenzte Pause von den Spokescandies zu nehmen". An ihre Stelle als Werbebotschafterin tritt vorerst die US-Komikerin Maya Rudolph. Als COF – "Chief of fun".