Beim insolventen deutschen Warenhaus-Riesen Galeria pocht die Gewerkschaft Verdi auf Investitionen des Eigentümers, der Signa Holding des Österreichers René Benko, in die Filialen. "Herr Benko hat eine Verantwortung für die Menschen bei Galeria als Eigentümer übernommen und es gibt die klare Erwartung, dass er dafür auch einsteht und nun endlich die notwendigen Investitionen vornimmt", sagte Stefanie Nutzenberger vom Verdi-Bundesvorstand am Freitag.

Zugleich begrüßte Nutzenberger Überlegungen des Managements, das Sortiment der Kette stärker an lokalen Bedürfnissen auszurichten. Die Beschäftigten und die Gewerkschaften forderten schon seit langer Zeit eine Regionalisierung. Diese werde aber nicht ausreichen, um den letzten deutschen Warenhauskonzern auf Kurs zu bringen: "Es geht darum, ein Zukunftskonzept für ein digital-stationäres Warenhaus zu entwickeln." Würden Filialen geschlossen, seien diese Innenstadt-Standorte verloren.

Schließungen

Galeria-Sanierungsexperte Arndt Geiwitz hatte angekündigt, im Laufe des Jänners werde wohl Klarheit darüber herrschen, welche der 131 Warenhäuser die Pforten schließen müssen. Dazu hatte er auch Gespräche mit den Vermietern der Kaufhäuser geführt, zu denen auch die milliardenschwere Signa Holding des österreichischen Immobilien-Investors Benko gehört. Der Konzern hatte eine "deutliche Reduktion der Filialstruktur" angekündigt.

Galeria hatte im vergangenen Jahr ein Schutzschirmverfahren beantragt, das Ziel ist dabei die wirtschaftliche Gesundung des letzten deutschen Warenhausriesen. Wirtschaftsprüfer Geiwitz ist dabei als Sanierer engagiert.