An diesem Donnerstag haben manche Spitzenmanager bereits mehr verdient als Normalverdiener im ganzen Jahr. Bawag-Chef Anas Abuzaakouk dürfte dafür sogar nur etwas mehr als einen Tag gebraucht haben. Die Arbeiterkammer hat für den "Fat Cat Day" die 20 höchsten Gehälter der Vorstandschefs in den börsennotierten ATX-Unternehmen unter die Lupe genommen. Laut AK brauchten die Gagenkaiser im Schnitt bis zum 5. Jänner, um auf das Medianeinkommen von 34.776 Euro zu kommen.

Aus der Taufe gehoben wurde der Tag vom "High Pay Center" in England. Basis der Berechnung sind Zwölf-Stunden-Tage, ein freies Wochenende pro Monat, zehn Tage Urlaub und neun Feiertage, umgerechnet 3840 Arbeitsstunden. Demnach lag 2021 der Brutto-Stundenlohn bei 729 Euro, das Jahressalär im Schnitt bei 2,8 Millionen Euro brutto – um ein Drittel mehr als 2020 und 80-mal so viel wie das gemittelte Einkommen in Österreich.

10,5 Millionen Euro für Bawag-Chef

Das Ranking führt Anas Abuzaakouk mit 10,519 Millionen Euro an. Er hatte das Medianeinkommen in 1,1 Tagen in der Tasche. Auf Platz zwei ist Wienerberger-Boss Heimo Scheuch mit 6,95 Millionen Euro oder 1,6 Tagen. 1,9 Tage brauchte Mayr-Melnhof-Vorstandschef Peter Oswald mit 5,86 Millionen Euro Gehalt.

Viele prominente Chefs verdienten aber auch weniger als eine Million Euro brutto im Jahr. Im Sinne einer "angemessenen Relation" zwischen Vorstandsgehältern und jenen der Belegschaft sollten Aufsichtsräte Höchstgrenzen für die Gehälter vorsehen, fordert die Arbeiterkammer. Das Erreichen von Nachhaltigkeitszielen müsse ein Gehaltskriterium werden.