Der Chef des staatlichen russischen Gaskonzerns Gazprom hat Schwierigkeiten seines Unternehmens infolge des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine eingestanden. "Ich möchte gleich betonen, dass sich 2022 natürlich als sehr, sehr schwierig erwiesen hat", sagte Alexej Miller am Mittwoch bei einer Pressekonferenz zum Jahresende in Moskau. Es habe "radikale Veränderungen auf den Energiemärkten" gegeben.
2021 war Russland über Gazprom der größte Gasexporteur der Welt und der größte Gaslieferant der Europäischen Union. Deren 27 Mitgliedstaaten haben ihre Gaseinfuhren aus Russland seit Ende Februar jedoch nach Angaben aus Brüssel auf unter zehn Prozent ihrer Gesamtimporte reduziert.
Gasproduktion wohl um 20 Prozent niedriger
Laut Miller hat Gazprom in diesem Jahr 412,6 Milliarden Kubikmeter Gas gefördert, wovon etwas mehr als 100 Milliarden Kubikmeter für den Export bestimmt waren. Nach früheren Angaben des Unternehmens dürfte die Gasproduktion in diesem Jahr rund 20 Prozent niedriger als 2021 ausfallen. Die Ausfuhren außerhalb der GUS-Staaten gingen demnach um 44,5 Prozent zurück.
Miller betonte, dass Gazprom weiterhin "sehr gut koordiniert" arbeite. Er begrüßte insbesondere die Eröffnung des Kowikta-Erdgasfelds in Ostsibirien in der vergangenen Woche, das eine merkliche Steigerung der Ausfuhren nach China bringen soll. Eine neue Pipeline mit dem Namen Kraft Sibiriens transportiert seit Ende 2019 östliches Gas nach China.