Nach zehn Jahren des Verhandelns ist es am Donnerstag so weit: Der Weg zum Zollkorridor vom Hafen Triest nach Villach/Fürnitz ist frei. Es ist der erste Schienen-Zollkorridor Europas, betont man bei den ÖBB.

Übermorgen wird der Vertrag zwischen Österreich und Italien zur Errichtung des Zollkorridors in einem Festakt im Finanzministerium in Wien unterzeichnet. Daran nehmen Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP), LH Peter Kaiser (SPÖ), ÖBB-CEO Andreas Matthä, LR Sebastian Schuschnig (ÖVP) sowie Kärntens WK-Präsident Jürgen Mandl teil. Italien wird durch Botschafter Stefano Beltrame vertreten sein.

Container werden auf Güterzüge geladen

Beginnend mit dem kommenden Jahr wird ein Teil der Container im Hafen Triest auf Güterzüge geladen, nach Kärnten transportiert und hier im Logistik Center Austria Süd (LCA Süd) verzollt. Dort gebe es "ausreichend Lagerkapazitäten und personelle Ressourcen", betonte ÖBB-CEO Andreas Matthä bei der Präsentation im Herbst.

Für die italienische Zollverwaltung bringe die Verschiebung der Zollabwicklung nach Fürnitz zwar Verluste, doch langfristig würden Wachstum und stärke Beziehungen zu Österreich möglich, sagte der Präsident des Triester Hafens, Zeno D’Agostino. Laut Matthä schaffe der Zollkorridor die Basis, "schienenaffine Logistik-Dienstleistungen in Villach anzusiedeln".

Der erste "Pilotzug" aus Triest könnte noch in diesem Jahr in Fürnitz verzollt werden.