Bei den KV-Verhandlungen der Eisenbahner hält die Gewerkschaft vida an ihrer bisherigen Forderung nach einer Erhöhung der KV- und Ist-Löhne um monatlich 500 Euro fest. Den Auftrag dazu haben ihr rund 450 Betriebsrätinnen und -räte bei einer Versammlung am Montag gegeben. Bis zum 21. Oktober will man erneut mit der Arbeitgeberseite zusammenkommen. Diese widerspricht der Gewerkschaftskritik, dass man bisher kein Angebot dargelegt habe.

Man habe den Beschäftigten die volle Inflationsabgeltung angeboten, sagte Thomas Scheiber, Obmann des Fachverbandes der Schienenbahnen, gegenüber der APA. Das entspräche einer Erhöhung, die auf die sieben Prozent zugehe, was für die Betriebe bereits eine große Herausforderung darstelle. Scheiber verweist dabei auf die Frächter, mit denen die Bahnbetriebe in Konkurrenz stünden. Für weitere Verhandlungen stehe er jederzeit bereit.

KV-Verhandlungen für die etwa 50.000 Beschäftigte

Zuletzt waren die vorgezogenen KV-Verhandlungen für die etwa 50.000 Beschäftigten der Bahnbranche nach zwei Runden ergebnislos geblieben. Danach hatte die Gewerkschaft bemängelt, dass es kein Entgegenkommen seitens der Arbeitgeber gegeben hätte.

Neben dem Plus von 500 Euro bei den monatlichen Löhnen, fordert die Gewerkschaft zudem, dass die gestiegene Produktivität abgegolten wird und einen Bruttomindestlohn von 2.000 Euro im Monat. Zusätzlich sollen die Zulagen um die rollierende Inflation erhöht und die Lehrlingseinkommen um 250 Euro im Monat angehoben werden.

"Streik ist für uns immer die letztmögliche Maßnahme"

Gibt es bis zum 21. Oktober keine weiteren Verhandlungen, beziehungsweise führen diese zu keinem Ergebnis, soll es ab dem 25. Oktober Betriebsversammlungen geben, um die Eisenbahnerinnen und Eisenbahner zu informieren. "Streik ist für uns immer die letztmögliche Maßnahme", sagte dazu heute die stellvertretende vida-Vorsitzende und KV-Verhandlerin Olivia Janisch gegenüber der APA, "aber wenn das Gegenüber mit keinem echten Angebot auftaucht, dann werden wir auch den weiteren Weg gehen."

Vorsorglich soll demnach bereits die Streikfreigabe beim ÖGB erwirkt werden. Der präventive Streikbeschluss sei gefällt worden, um im Notfall keine Zeit zu verlieren. "Wir machen ja die (vorgezogenen, Anm.) Lohnverhandlungsrunden, weil die Menschen mit dem Geld nicht mehr auskommen", so Janisch.