Der deutsche Chiphersteller Infineon, der in Österreich unter anderem mit einem großen Werk in Villach und einem Forschungs- und Entwicklungszentrum in Graz vertreten, blickt nach einem Umsatzplus im dritten Quartal optimistischer auf das Gesamtjahr. Im Geschäftsjahr, das Ende September endet, rechnet der Konzern nun mit einem Umsatz von rund 14 Milliarden Euro – das ist eine halbe Milliarde Euro mehr als bisher erwartet.
Die Segmentergebnis-Marge werde voraussichtlich mehr als 23 Prozent betragen, teilte Infineon am Mittwoch weiter mit. Steigende Rohstoffpreise, Energiekosten und Zinsen belasteten das Wirtschaftswachstum, sagte Infineon-Chef Jochen Hanebeck; in einigen konsumentennahen Endmärkten habe sich die Nachfrage abgeschwächt. "Wir beobachten die Marktentwicklung genau und sind darauf vorbereitet, umgehend zu handeln. Die strukturellen Treiber Dekarbonisierung und Digitalisierung sorgen jedoch nach wie vor für hohen Halbleiterbedarf."
Infineon stellt vor allem Leistungshalbleiter her, die etwa in der Autobranche, aber auch bei Stromerzeugern und in der Industrie eingesetzt werden.
Profiteur vom schwachen Euro
Der Konzern profitiert vom weltweiten Chipmangel, der die Preise nach oben treibt, und dem schwachen Euro. Zugute kam Infineon auch der schwache Euro: Die Gemeinschaftswährung hat zum Dollar deutlich an Wert verloren, bei Infineon fallen damit Gewinn und Umsatz höher aus. Allein der Währungseffekt dürfte den Umsatz im Gesamtjahr um 140 Mio. Euro nach oben treiben. Seit der Übernahme des US-Rivalen Cypress erwirtschaftet Infineon einen großen Teil seiner Erlöse in der US-Währung.
Der Rivale STMicro hatte zuletzt ebenfalls einen Umsatz über den Analystenerwartungen vorgelegt und seine Prognose angehoben.