Wien ist für Robert Habeck kein neues Pflaster. Er kennt die Stadt von privaten Reisen. Zeit für einen Kaffeehausbesuch war an diesem Tag aber nicht. Dass der studierte Philosoph und die studierte Politikwissenschaftlerin Leonore Gewessler am Dienstag gemeinsame Sache in der Krisenkommunikation gemacht haben, mutet wie ein grenzgenialer Schachzug an. Was immer der Arbeitsbesuch an konkreten oder weniger konkreten Ergebnissen im Hintergrund gebracht hat, eines ist mit ihm gelungen: Sehr, sehr unbequeme Wahrheiten wurden perfekt ins Licht der Aufmerksamkeit gerückt. Und zwar, ohne dass der Überbringer der schlechten Nachrichten gleich durch den politischen Fleischwolf gedreht wurde. Das wäre Leonore Gewessler wahrscheinlich passiert.