Seit der Insolvenz der MV Werften im Jänner ist das weitere Schicksal der beiden Luxus-Kreuzfahrtschiffe Global Dream One und Global Dream Two unklar. Zumindest bei letzterem dürfte sich nun eine Lösung abzeichnen. Weil nämlich die Stahlpreise inzwischen stark gestiegen sind, wird das halb fertige Schiff nun in Form von Komponenten und Teilrumpf verkauft, wie die deutsche Tageszeitung "Welt" berichtet. Auf gut Deutsch: Das Schiff wird verschrottet, bevor es je in See gestochen ist.

Dabei hätte die Global Dream Two einmal das größte Kreuzfahrtschiff der Welt werden soll. Alleine der Teilrumpf ist 341 Meter lang. 200 Millionen Euro sind bisher in den Bau des Schiffs geflossen, das für den asiatischen Genting-Konzern gedacht war. Der ehemalige Mutterkonzern der MV Werften war auf Kreuzfahrten in Asien spezialisiert und ging in Folge der Coronakrise pleite.

Werften mit neuen Eigentümern

Die Werft-Tochter MV Werften wird nun aufgeteilt. Deshalb ist Eile mit dem Verkauf der unfertigen Kreuzfahrtschiffe geboten. Der Standort Rostock, wo die Global Dream Two liegt, soll an den Staat gehen. Die Marine will dort ihre Schiffe warten.

Die Werft in Wismar wurde bereits an Thyssenkrupp Marine Systems verkauft. Der Konzern will dort künftig U-Boote bauen. Dafür muss allerdings erst die Global Dream One verkauft werden. Das Boot ist zu 80 Prozent fertig, weshalb es für den Insolvenzverwalter schwerer ist, einen Käufer zu finden. Bis Oktober 2023 muss das Schiff die Werfthalle verlassen.