Trotz der Teuerung kauften die Österreicherinnen und Österreicher im ersten Quartal 2022 weiterhin fleißig ein - das meldete die Statistik Austria in einer Aussendung am Freitag. Die Umsätze stiegen nominell um 15,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Rechnet man die Inflation mit ein, bleiben 3,6 Prozent realer Umsatzzuwachs übrig. Im Vergleichsquartal 2021 galten allerdings österreichweit noch pandemiebedingte Einschränkungen für den Handel, erinnert die Statistik Austria.
Am meisten profitierte der Großhandel mit einem nominellen Umsatzplus von 24 Prozent (real 7,7 Prozent), gefolgt vom Einzelhandel (ohne Kfz) mit 8,3 Prozent (real 2,3 Prozent). Der Umsatz des Lebensmittelhandels, der im Pandemiejahr 2021 noch gewachsen war, sank nominell um 1,7 Prozent. Das entspricht einem Realverlust von 5,8 Prozent. Getroffen hat die Teuerung auch Kraftfahrzeughandel und Reparatur: Um 1,8 Prozent ging hier der nominelle Umsatz zurück, real schrieb die KFZ-Branche 8,6 Prozent Rückgang. Im Handel wurden im ersten Quartal 2022 2,8 Prozent mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt als im Vorjahr.
Rückgang in der Eurozone
Die Einzelhändler im Euroraum haben im April deutlich weniger Umsatz erzielt. Gegenüber dem Vormonat gingen die Erlöse um 1,3 Prozent zurück, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag in Luxemburg mitteilte. Analysten hatten dagegen mit einem Anstieg um im Mittel 0,2 Prozent gerechnet. Besonders schwach entwickelten sich im April die Umsätze mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren. Sie gingen um 2,6 Prozent zurück. Die Erlöse der Tankstellen mit Kraftstoffen stiegen hingegen um 1,9 Prozent. Der Versandhandel konnte seine Umsätze um 3,4 Prozent steigern.